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„Gesicht zeigen“Ausstellung in Euskirchen zeigt junge Perspektive auf das Weltgeschehen

Lesezeit 3 Minuten
Schülerinnen und Schüler der Klasse EF der Gesamtschule Euskirchen sitzen vor ihren Bildern zum Thema „Gesicht zeigen“ in der Galerie FzKKE.

Ihre Bilder zum Thema „Gesicht zeigen“ zeigen die Euskirchener Gesamtschüler, hier Reashel (v.l.), Tamana und Carlo.

Krieg, Naturschutz und Menschenrechte – das sind Themen, mit denen sich Jugendliche der Gesamtschule Euskirchen beschäftigt haben.

Majestätisch bahnt sich der schwere Wal seinen Weg durch die Wellen des Ozeans. Er taucht auf, stößt die Luft durch sein Atemloch hinaus. Alle Umstehenden, die diesem Schauspiel zusehen, erstarren. In dem von Vanessa gestalteten Gemälde für die aktuelle Ausstellung in den Räumlichkeiten des Förderkreises zeitgenössischer Kunst im Kreis Euskirchen (FzKKE) schießt statt Luft ein gewaltiger Strom Plastikmüll in den Himmel.

„Nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Tiere ist unser Plastikmüll sehr gefährlich“, berichtete die 16-jährige Schülerin während der Vernissage: „Ich habe ganz bewusst übertrieben, um zu zeigen, wie dringend wir in der Gesellschaft umdenken und uns dieses Thema bewusst machen müssen.“

FzKKE-Ausstellung zeigt Bilder zu Krieg und Naturschutz

Vanessa und ihre Mitschüler der Klasse EF der Euskirchener Gesamtschule geben unter dem Titel „Gesicht zeigen“ einen Einblick in ihre Gedankenwelt zum Weltgeschehen zwischen Krieg in Europa, Naturschutz und Menschenrechten.

„Zu Anfang war es gar nicht so einfach, die Schülerinnen und Schüler für ein solches Thema zu begeistern“, berichtete Kunstlehrerin Pia Mingels, die die Ausstellung mit Ideengeber Dr. Florian von Sothen auf die Beine gestellt hat: „Plötzlich hatten sie eine Idee nach der nächsten, und innerhalb kurzer Zeit waren die zahlreichen, einfallsreichen Motive in den Köpfen entstanden, die wir heute hier sehen können.“

Schülerin arbeitet Femizide künstlerisch auf

Neben plastikspeienden Walen haben die Jugendlichen auch andere schwierige Themen ins Auge gefasst. „Femizide sind gezielte Morde an Frauen, häufig damit der Partner oder andere meist männliche Mitglieder der Familie ihre Macht über die Frau zum Ausdruck bringen wollen“, berichtete Reashel über ihren Beitrag: „Ich stamme aus Venezuela, und dort kommen viele Männer nach zwei Jahren wieder frei. Hier ist das zwar nicht ganz so alltäglich, aber auch in Deutschland gibt es diese Straftaten, auf die ich mit meinem Bild aufmerksam machen möchte.“

Kriege auf der ganzen Welt sind ebenfalls Thema in der Ausstellung. „Zuerst wollte ich ein Schachbrett mit allen Figuren als Kriegsschauplatz malen. Die Figuren waren mir aber zu schwierig, also habe ich sie weggelassen, um zu zeigen, wie schnell solche Kriege wieder aus den Köpfen der Menschen verschwinden, wenn sie nicht direkt betroffen sind“, berichtete Carlo.

Euskirchener Schülerin rückt positive Gedanken in den Vordergrund

Trotz dieser schwierigen Themen fanden, etwa bei der 16-jährigen Tamana, auch fröhlichere Aspekte den Weg auf die Leinwände: „Gerade bei so vielen schlimmen Dingen ist positives Denken auch im Kleinen sehr wichtig. Wenn man ständig nur schlecht gelaunt herumläuft, zieht man nicht nur sich selbst, sondern auch sein ganzes Umfeld mit runter.“

Eine Auswahl aller Bilder der Schülerinnen und Schüler können bis zum 7. April in den Räumlichkeiten des FzKKE, Kölner Straße 26 in Euskirchen, besichtigt werden. Die Ausstellung „Gesicht zeigen“ ist nach telefonischer Vereinbarung unter 0 22 51/55 10 0 für Besucher geöffnet.