Schülerinnen und Schüler der Musikschule Euskirchen vom Vorschul- bis zum Rentenalter brachten das Publikum in Weihnachtsstimmung.
KonzertNeunjährige tanzt Hip-Hop zu Gitarren-Weihnachtsmusik in Euskirchen
Ein anerkennendes Raunen ging durch die Zuschauerreihen des Euskirchener Stadttheaters, als sich Skylah plötzlich von ihrem Platz erhob und zu tanzen begann. Während ihre Musikerkollegen des Gitarrenensembles der Musikschule Euskirchen noch voll mit ihrem Weihnachtsmedley beschäftigt waren, setzte die Neunjährige zum Erstaunen des Publikums plötzlich zu einem Hip-Hop-Tanz auf der Bühne an.
„Ich habe den Tanz von meiner Mama gelernt und wollte das unbedingt auch mal machen“, berichtete sie später. Kein Problem für Musiklehrer Stanislaw Gojny, der die modernen Tanzschritte kurzerhand in die Vorführung der traditionellen Weihnachtsklänge integrierte. „Im Vorfeld ist schon ein wenig durchgesickert, dass wir heute solche Überraschungen erwarten können. Ich finde es großartig, dass sich auf den ersten Blick so unterschiedliche Richtungen trotzdem kombinieren lassen“, freute sich Musikschulleiter Christian Wolf.
Euskirchener Musikschulleiter ist stolz auf die Vielfalt
„Das spiegelt auch die ganze Vielfalt der Musik wider, die wir im Laufe des Jahres im Unterricht an unsere Schülerinnen und Schüler weitergeben und bei unserem heutigen Weihnachtskonzert präsentieren möchten.“ Mehr als 100 Akteure, vom Vorschul- bis zum Rentenalter boten am Samstag einen Querschnitt dieses Spektrums dar, mit bekannten Weihnachtsklassikern wie „All I want for Christmas is you“ von Mariah Carey bis hin zu Jazz-Rhythmen der Soulband „Bluebirds“.
Dabei gelang es auch den jüngsten Nachwuchstalenten des Gitarrenensembles oder der Ballettklasse ihre Begeisterung auf das Publikum zu übertragen. „Die Freude an der Musik ist bei allen Schülerinnen und Schülern deutlich spürbar. Das gilt aber nicht nur für die Kleinen, sondern auch für unsere älteren Konzertteilnehmer“, betonte Wolf.
72-Jähriger hat im Rentenalter seine Liebe zur Musik entdeckt
Mit 72 Jahren beim Popchor dabeiZum ersten Mal stand am Samstag der von Nicole Wolke geleitete Popchor „Singbar 203“ auf der großen Bühne des Stadttheaters und trotz langjähriger Lebenserfahrung war bei den Akteuren kurz vor dem Auftritt die Nervosität deutlich spürbar. „Mich hat schon ein wenig das Lampenfieber ergriffen, aber das kann auch ein sehr belebendes Gefühl sein“, berichtete Sänger Werner Strich.
Der 72-Jährige hat erst im Rentenalter seine Leidenschaft zur Musik entdeckt und nutzt diese nun, um sich auch körperlich fit zu halten. „Ich hatte schon seit einiger Zeit Probleme mit der Lunge. Seit ich hier im Chor singe und regelmäßig die dazugehörigen Atemübungen mache, ist dieses Problem glücklicherweise deutlich kleiner geworden.“
Seitdem genieße er nicht nur die gemeinsamen Proben und Auftritte, sondern auch das Geschehen abseits der Bühne. „Wir feiern gemeinsam Geburtstage und andere Feste und freuen uns sehr über dieses Miteinander. Die Leidenschaft für das Musizieren teilen wir alle und dabei dürfen wir auch Fehler machen, ohne uns gleich schlecht fühlen zu müssen. Die Auftritte vor Publikum sind dann natürlich etwas ganz Besonderes und da darf man auch schonmal nervös werden.“
Eine Nervosität, die angesichts der Reaktionen des begeisterten Publikums im Euskirchener Stadttheater jedoch schnell wieder verflogen war. Vom jüngsten bis zum ältesten Akteur, im Trio oder mit einem ganzen Ensemble, präsentierten die Schülerinnen und Schüler der Musikschule Euskirchen ein weiteres Mal ein bewegendes Weihnachtskonzert und stimmten ihr Publikum mit einer Mischung aus traditionellen und modernen Klängen auf die besinnliche Jahreszeit ein.