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Sanierung der NeustraßeEuskirchener Fußgängerzone sorgt erneut für Diskussionen

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt die Mittelrinne in der Neustraße. Dort steht das Wasser.

In Euskirchen wird die Fußgängerzone saniert. Das Wasser bleibt mitunter länger in der Mittelrinne der Neustraße stehen. Ist das im Winter eine Gefahr?

Wenn es regnet, kann in der Euskirchener Innenstadt nicht ausgeschlossen werden, dass Wasser in der Mittelrinne der Fußgängerzone gefriert.

Wenn es regnet – was derzeit in Euskirchen recht häufig der Fall ist –, bleibt auf der Neustraße in der Innenstadt mitunter das Wasser stehen. Und das in der Mittelrinne, die eigentlich dafür angelegt worden ist, dass das Oberflächenwasser besser abfließt.

Nicht wenige Euskirchener fürchten deshalb, dass es in der kalten Jahreszeit zu einer unfreiwilligen Rutschpartie in der Fußgängerzone kommen könnte. Eine Überfrierung des Wassers in der Mittelrinne könne tatsächlich nicht vollständig ausgeschlossen werden, berichtet Silke Winter, Abteilungsleiterin Stabsangelegenheiten bei der Stadt Euskirchen.

Euskirchener Neustraße hat nur ein geringes Gefälle

Das sei aber höchstens der Fall, wenn das Wasser schneller gefriere, als es ablaufen könne. „Weil das nur die Mittelrinne betrifft, sind die großen seitlichen Flächen hiervon nicht betroffen, sodass jederzeit sichere Laufwege zur Verfügung stehen“, so Winter.

Die Neustraße habe ein sehr geringes Gefälle, wodurch die Ableitung von Regenwasser grundsätzlich sehr schwierig sei, erklärte Winter auf Anfrage dieser Zeitung.

Dies sei schon im alten Ausbauzustand zu beobachten gewesen. Vor der umfangreichen Sanierung der Fußgängerzone nach der Flutkatastrophe gab es keine Rinne, vielmehr floss das Wasser dem Gefälle entsprechend ungesteuert zum nächsten Abfluss und blieb auch mal in Senken stehen.

Neue Planungen sehen neue Entwässerung in der Euskirchener Fußgängerzone vor

Die neue Planung umfasst dagegen eine mittig liegende Entwässerungsrinne, in der das Niederschlagswasser von den seitlichen Lauf- und Aufenthaltsflächen gesammelt und in die Abläufe geführt wird.

Die Stadt, so Winter, habe Wert darauf gelegt, mehr Ablaufpunkte als vorher vorzusehen und die seitlichen Flächen zuverlässig durch ein höheres Gefälle zur Mittelrinne hin zu entwässern. Die Mittelrinne habe dagegen ein flacheres Gefälle, das den Regen zwar langsam, aber stetig zu den Abläufen führe. „So kann es bei starkem Regen dazu kommen, dass sich in der Mittelrinne Wasser sammelt, das langsamer abläuft“, erklärt Winter.

Das Bild zeigt die Neustraße bei Regen. Vor dem Abfluss bleibt das Wasser mitunter ein wenig stehen.

Das Gefälle zur Mittelrinne in einer Euskirchener Neustraße ist gut erkennbar. Das Wasser in der Rinne fließt indes nur langsam ab.

Eine Ortsbegehung nach den Regenfällen der vergangenen Tage habe die Wirksamkeit des Konzepts bewiesen, sagte Winter weiter. An einigen Stellen seien kleinere Wasserrückstände zu sehen gewesen. „Dort wird die Verwaltung punktuell überprüfen, ob die beauftragte Firma nacharbeiten muss.“

Die Situation in der Fußgängerzone habe sich durch die Sanierungsmaßnahme deutlich verbessert. Aufgrund der Situation, speziell wegen des geringen Straßengefälles, seien in der Neustraße keine effizienten Maßnahmen möglich, die „eine völlige Freiheit von jeder Art der Beeinträchtigung bei stärkerem Regen garantieren“, so Winter.


Ausschussmitglieder diskutieren erneut über Fußgängerzone

Im städtischen Ausschuss für Tiefbau und Verkehr ging es diese Woche zum wiederholten Mal um die derzeit laufenden Pflasterarbeiten in der Fußgängerzone. Schon im Sommer hatte Thomas Brochhagen (SPD) auf Mängel in der Berliner Straße hingewiesen. Die Stadtverwaltung gab ihm recht und veranlasste, den Pflasterbelag aufnehmen und neu verlegen zu lassen.

In der jüngsten Sitzung sagte Brochhagen, dass die Qualität im aktuellen Bauabschnitt, in der Neustraße, besser sei, aber immer noch nicht gut: „Etwa jeder 20. Stein hat schon Abplatzungen. Wäre das bei mir auf der Terrasse, ich würde das erneuern lassen.“ Er sei von der Baufirma enttäuscht: „Warum ist kein Bauleiter vor Ort, der solche Schäden gleich erkennt?“

Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos) sagte, die Verwaltung sei mit der Qualität der Arbeit nicht zufrieden. „Wir nehmen die Baustelle nicht ab, solange das nicht vernünftig gemacht ist.“ Die Verwaltung werde die Arbeiten weiter streng kontrollieren, immerhin gehe es um die Flaniermeile der Stadt, „von der wir viele Jahre etwas haben wollen“. Weiter sagte Reichelt: „Momentan können wir nur weiter aufpassen und nicht bezahlen, das wirkt normalerweise.“ (ejb)