Euskirchen darf sich jetzt offiziell eine kinderfreundliche Kommune nennen. Der gleichnamige Verein überreichte das entsprechende Siegel.
FestaktEuskirchen ist jetzt offiziell eine kinderfreundliche Kommune
Die Stadt Euskirchen ist mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet worden. Damit bekennt sie sich dazu, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken und deren Interessen stärker in den Vordergrund rücken.
Verliehen wird das Siegel von dem gemeinnützigen Verein Kinderfreundliche Kommunen, dessen Träger Unicef und das Deutsche Kinderhilfswerk sind. Zur Übergabe kamen jetzt die Vorstandsvorsitzende Anne Lütkes und weitere Vertreter des Vereins in den Ratssaal.
Euskirchen ist die vierte Kommune in NRW, die das Siegel erhalten hat
Dass Euskirchen nach Köln, Dormagen und Weilerswist die vierte Kommune in NRW ist, die sich mit der Auszeichnung schmücken darf, geht auf einen Vorstoß von CDU und Bündnis 90/Die Grünen zurück. Sie hatten 2021 beantragt, dass die Stadt sich um die Aufnahme in das Programm „Kinderfreundliche Kommune“ bewerben solle. Euskirchen, so hatte es zur Begründung geheißen, ziehe als wachsende Stadt immer mehr Familien mit Kindern an. Und die Belange der jungen Generation sollten „eine besondere Priorität einnehmen“. Das sah auch die Mehrheit des Rates so.
Die Verwaltung hielt damals dagegen, die Stadt sei auch ohne Zertifizierung kinderfreundlich. Bei der Siegelübergabe erklärte Bürgermeister Sacha Reichelt (parteilos), er freue sich über die Verleihung. „Wir sind froh, dass das jahrelange Engagement der Stadt Euskirchen für Kinder und Jugendliche nun auch zu der Auszeichnung als kinderfreundliche Kommune geführt hat“, wird er in einer Mitteilung zitiert. Und: „Für die Verwaltung ist es ein wichtiges Anliegen, Angebote für Kinder und Jugendliche zu schaffen und sie an der Gestaltung unserer Stadt teilhaben zu lassen. Hierzu haben wir für die nächsten Monate einige Projekte geplant.“
Kinder sollen in Euskirchen bei der Stadtplanung mitreden dürfen
Als Beispiel nannte er die Erweiterung der Freizeitanlage Auelsburg, wo derzeit ein Pumptrack entsteht. Herzstück des Programms ist ein vom Rat verabschiedeter Aktionsplan, dessen Umsetzung die Mitbestimmungsrechte von Kindern und Jugendlichen stärken soll, etwa bei der Stadtplanung. Als Beteiligungsprojekte sind unter anderem Befragungen und Stadtspaziergänge vorgesehen. In der Verwaltung soll es Fortbildungsangebote „zur Expertise in Kinderrechten“ geben, wie der Verein mitteilte.
Anne Lütkes sagte während des Festakts: „Euskirchen hat wegweisende Maßnahmen zur Förderung von Kinderrechten auf lokaler Ebene eingeleitet. Die Einführung des Jugendbudgets beispielsweise stellt ein innovatives Verfahren dar, um die selbstbestimmte Interessenvertretung von Kindern und Jugendlichen zu stärken.“
Das Programm „Kinderfreundliche Kommune“ läuft noch drei Jahre und kann verlängert werden.