Während in Mengen Herbstlaub anfällt, wird die Abfuhr des Biomülls in Euskirchen wie üblich auf den 14-Tage-Rhythmus umgestellt. FDP-Politiker Michael Velde ärgert sich.
Herbstlaub-EntsorgungPolitiker streitet mit der Stadt Euskirchen über die Biomüllabfuhr
Der starke Wind hat in den vergangenen Tagen Unmengen von Blättern von den Bäumen geweht. Überall liegt Laub. In Euskirchen führt dies zu einer Kontroverse über die Frage, wie oft im Herbst die Biomülltonnen geleert werden sollten.
Das Unternehmen, das für die Stadt den Abfall entsorgt, hat kürzlich den zu dieser Jahreszeit üblichen Rhythmuswechsel vollzogen. Der Biomüll wird jetzt nicht mehr wöchentlich abgeholt, sondern bis zum nächsten Frühjahr nur noch alle 14 Tage. Der FDP-Politiker Michael Velde ärgert sich darüber.
Euskirchener FDP-Politiker kritisiert die Stadtverwaltung
Im Oktober, sagt er, werde jede Woche geleert, obwohl die Blätter noch an den Bäumen hingen. Im November dagegen „ersticke ich im Laub und die Tonnen sind voll“. Ausgerechnet in dieser Phase werde der Abstand zwischen den Leerungen verdoppelt. Im Sommer dagegen, fügt Velde hinzu, gebe es „viel zu viele Leerungen“.
In einem Schreiben an die Stadtverwaltung regt er an, im nächsten Jahr den Abfuhrrhythmus so zu ändern, dass er das Herbstlaub – passend zu den großen Mengen, die anfallen – Woche für Woche entsorgen kann.
Euskirchens Stadtkämmerer Schmitz lehnt Veldes Vorschlag ab
Kämmerer Klaus Schmitz, im Rathaus für die Abfallwirtschaft zuständig, hält nichts von dem Vorschlag, im Sommer Leerungen ausfallen zu lassen, um im Gegenzug ihre Zahl im Herbst zu vergrößern. „Wenn es im Sommer heiß ist, hat man schnell Ungeziefer in der braunen Tonne und es fängt an zu stinken. Außerdem wollen die Menschen einen verlässlichen Rhythmus, das heißt: wöchentliche Leerungen im Frühjahr und im Sommer. Daran sollten wir festhalten.“
Schmitz weist auch darauf hin, dass die Stadt in den zurückliegenden Jahren die Zahl der Biomüllentsorgungen sukzessive von 38 auf 42 per anno erhöht habe. Man dürfe nicht vergessen, dass jede zusätzliche Fahrt des Entsorgungsunternehmens Geld koste. Würde die Stadt die Zahl der Biomülltonnenleerungen erhöhen, müsste sie den zusätzlichen Betrag der Gesamtheit der Gebührenzahler in Rechnung stellen: „Das würde dann auch diejenigen treffen, die mit dem derzeitigen Rhythmus zufrieden sind.“
Wer viel Laub im Garten habe, aber wenig Platz in der Biotonne, könne mit der Bitte um Hilfe vielleicht Nachbarn ansprechen, bei denen es umgekehrt sei, sagt der Stadtkämmerer. Er weist auch darauf hin, dass schon bald, in der Zeit vom 27. November bis zum 11. Dezember, die nächste Grünabfallsammlung im gesamten Stadtgebiet anstehe: „Auch auf diesem Wege kann man Laub entsorgen, verpackt in Kartons oder Papiersäcken.“
Velde bleibt bei seiner Meinung: Im Sommer und im Frühherbst seien die Biotonnen leer, im November dagegen übervoll: „Wieder typisch: Der Bürger ist der Dumme.“
Der FDP-Mann kündigte an, das Thema über seine Stadtratsfraktion in den politischen Raum zu bringen. Schmitz erklärte dazu, dass vor einigen Jahren schon einmal über einen entsprechenden Vorstoß der FDP diskutiert worden sei. Er glaube nicht, dass man nun zu einem neuen Ergebnis kommen werde.