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KarnevalPrinz Tobi I. lieferte beim Rosenmontagszug in Euskirchen richtig ab

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Einmal Prinz ze sinn: Euskirchens Tollität Prinz Tobi I. (Wiesen) genoss seine Triumphfahrt.

Einmal Prinz ze sinn: Euskirchens Tollität Prinz Tobi I. (Wiesen) genoss seine Triumphfahrt.

Während das Dreigestirn seine Triumphfahrt sichtlich genoss, zeigte eine Gruppe, dass sich Politik und Karneval in Euskirchen nicht ausschließen.

Karneval und Politik soll man nicht vermischen? Von wegen! Dachte sich zumindest die Gruppe der Jecken Höhner. „Unsere Eier sind bunt und nicht braun“ stand auf dem Bagagewagen der Gruppe, die seit 30 Jahren im Euskirchener Zoch mitgeht. Und so flatterten die mehr als 30 Hühner bunt kostümiert durch Euskirchen. Was lokale (politische) Themen im Rosenmontagszug angeht, kann Euskirchen allerdings noch viel lernen. Die suchte man nämlich wieder vergebens.

Wie man einem Dreigestirn aber eine Triumphfahrt für die ganz persönliche Ewigkeit liefert – Oeskerche diesbezüglich warst du ein karnevalistischer Traum. Genau in dem Moment, als Prinz Tobi I. (Wiesen), Bauer Sascha I. (Kremp) und Jungfrau Martina (Martin Niessen) an der Herz-Jesu-Kirche vorbeigefahren wurden, war der Himmel strahlend blau. Dafür hatte das Dreigestirn aber keinen Blick. Der Grund: die Jecke an der Zugstrecken. Die forderten nämlich aus mehreren Zehntausenden Kehlen: Kamelle. Und Prinz Tobi lieferte. Als hätte er nie etwas anderes gemacht.

Gefühlt hat auch die Gruppe um Petra Schmitz noch nie etwas anderes gemacht, als Euskirchen am Rosenmontag in ein Jeckespill zu verwandeln. Und wenn man das diesjährige Motto der Gruppe als Maßstab nimmt, dann werden sie den Fastelovendsfründe am Zugweg noch lange Freude bereiten. Die 23 Frauen zogen nämlich als Löwenzahnblumen durch die Straßen. „Und Unkraut vergeht eben nicht. Also Pusteblume. Wir kommen wieder“, so Schmitz. Ein Satz, der alles andere als eine Drohung ist, sondern vielmehr ein jeckes Versprechen, auf das sich Oeskerche freuen kann.

Und auch die Gruppe von Felix Lambertz wird im kommenden Jahr wieder dabei sein. Seit 1988 geht sie mit. In diesem Jahr hatten sie den mexikanischen Tag der Toten auf Rosenmontag verlegt – 12. Februar statt 31. Oktober. Herrlich jeck, herrlich düsterbunt – so funktioniert Karneval. „So lange der Nubbel nicht Wiederauferstehen feiert“, flachste Lambertz.

Zugleiter Michael Fischenich war glücklich und zufrieden. 76 Gruppen schickte er um 12.11 Uhr auf die jecke Reise. „Die Schwierigkeit ist, jemanden zu finden, der die erste Gruppe sein will“, sagte er. Das waren Schüler vom Emil-Fischer-Gymnasium, die als Gärtner gingen. Zwar nicht politisch, aber schön bunt. Auch das ist nämlich Karneval. Und den kann Euskirchen – egal ob als Höhner, Löwenzahn oder Dreigestirn. Und den Lokalkolorit lernt Oeskerche vielleicht auch noch ...