„Maria Crohn and Friends“ begeisterten mit ihrer kurzweiligen Travestie-Show das Publikum im Euskirchener Stadttheater.
Extravagant und glitzerndTravestie-Show in Euskirchen präsentiert sich urkomisch
Wenn selbst Lametta und Lichterketten erblassen, dann steht erneut ein Besuch von „Maria Crohn and Friends“ und ihrem Festival der Travestie an. Mit ihren für eine extravagante Bühnenshow angefertigten Roben wurden sie auch bei ihrem Auftritt im Euskirchener Stadttheater gerecht – und funkelten ein weiteres Mal mit der aufwendigen Lichttechnik um die Wette.
„Dieser Abend ist für mich ein absolutes Highlight in der Vorweihnachtszeit, bei dem ich wirklich mal so richtig abschalten kann zwischen der Jagd nach Geschenken und den restlichen Vorbereitungen, die leider oft das Besinnliche dieser Tage überschatten“, sagte Konzertbesucherin Dagmar Vlatten
Nicht nur die Outfits sorgten in Euskirchen für Stimmung
Allerdings sollte der Begriff „Besinnlichkeit“ angesichts der powervollen Auftritte von Maria Crohn und ihren Freundinnen auch diesmal nicht das erste sein, was einem in den Sinn kam. Die Akteure machten schnell deutlich, dass ihre Outfits längst nicht alles sind, mit denen sie für eine ausgelassene Stimmung sorgen können.
Gleich zu Beginn legte Lady Maxime mit dem Titel „der perfekte Tag“ den Grundstein für einen unbeschwerten Abend. Stimmgewaltig verkündete sie ihre Freude über ihren erneuten Besuch in der Kreisstadt und gab einen Einblick in die abwechslungsreiche Unterhaltung zwischen rockigen Songs und gefühlvollen Balladen.
Auch Titel wie Irene Caras „Flashdance“ aus dem Album „What a Feeling“ gehörten zum Repertoire, das die Gäste im Stadttheater klatschend begleiteten. „Wenn ihr diese tolle Stimmung beibehaltet, dann verspreche ich euch, dass die nächsten sechs Stunden ganz großartig werden“, scherzte Lady Maxime, bevor sie die Bühne für die nächste Akteurin räumte.
Humor spielte neben dem Gesang und den Kostümen eine große Rolle
Neben den aufwendigen Kostümen und dem Gesang spielte auch der Humor eine gewichtige Rolle beim Festival der Travestie. So verwandelten vermeintliche Technikaussetzer eine elegante Tanzchoreografie von einem Augenblick zum nächsten in eine wilde Comedyshow, bei der die Künstlerinnen plötzlich mit meterlangen Armen durch die Luft wirbelten oder ihre glamourösen Kleider gegen eine niederländische Tracht mitsamt passender „Klompen“ an den Füßen tauschten.
Maria Crohn und ihre Freunde warfen auch bei ihren Stand-up-Auftritten einen augenzwinkernden Blick auf den Alltag, der sich mit einer guten Portion Humor deutlich leichter ertragen lasse. Besonders die Geschichten über Maria Crohns gute Freundin Doris und die Abneigung ihres Verlobten gegenüber trieben den Zuhörern regelmäßig Lachtränen in die Augen.
Auch der Besuch beim Frauenarzt wurde thematisiert
Auf das Nein zur Frage, ob Doris immer noch mit Peter verlobt sei, reagierte Maria Crohn zunächst mit großer Erleichterung: „Wie gut, der war ja sowieso viel zu hässlich und zu dumm“, verschaffte sie ihrer Freude Ausdruck – um im nächsten Augenblick zu erfahren, dass Doris zwar nicht mehr verlobt mit Peter, dafür aber mittlerweile verheiratet.
Sogar einen Einblick in ihren letzten Besuch beim Frauenarzt offenbarte die Künstlerin ihrem Publikum. Mit aller ihr möglichen Eleganz habe sie sich auf den Behandlungsstuhl drapiert, um ihren Arzt zu beeindrucken, nur um von diesem mit den Worten „ich bin nur der Maler, der Doktor kommt gleich“, begrüßt zu werden.
„Eigentlich hätte ich ja schon beim Anblick des Pinsels misstrauisch werden sollen“, scherzte Maria Crohn: „Aber ich dachte, vielleicht ist das nur eine neue Behandlungsmethode, ein Backblech muss schließlich auch vorher eingefettet werden.“ Schrill, schillernd und urkomisch bereiteten die vier Akteure ihrem Publikum mit Stimmgewalt und Humor einen ausgelassenen Abend, mit dem sie die auch eine stressbeladene Vorweihnachtszeit auflockern konnten.