785 Personen und 790 Fahrzeuge wurden während der strategischen Fahndung in Euskirchen kontrolliert.
Strategische FahndungEuskirchener Polizei zieht Bilanz – 33 Personen festgenommen
Ohne Anlass Menschen auf der Straße kontrollieren, Taschen und Kofferräume durchsuchen, das darf die Polizei im Normalfall nicht. Für 28 Tage wurde dieser Normalfall in Teilen von Euskirchen aufgehoben. Strategische Fahndung nennt sich das. Diese wurde vom Landrat als Leiter der Kreispolizeibehörde angeordnet.
Eine strategische Fahndung müsse örtlich und zeitlich begrenzt sein, informierte Markus Ramers zu Beginn der Aktion am 13. Juni. Und der zu kontrollierende Bereich müsse in der Kriminalstatistik auffällig sein. In Euskirchen waren es das Bahnhofsumfeld und die Innenstadt. Vor allem der Klostergarten, die Bischofstraße und das Viehplätzchen standen im Zentrum der Kontrollen.
Euskirchener Polizei leitet 79 Ermittlungsverfahren ein
Nun hat die Polizei ihre Bilanz vorgelegt. Insgesamt seien 785 Personen und 790 Fahrzeuge kontrolliert worden. 79 Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet und 33 Personen festgenommen. Bei den eingeleiteten Ermittlungsverfahren sei es um Diebstahl, Beschaffungskriminalität, Drogenkriminalität und Verkehrsstraftaten gegangen, so Polizeisprecher Franz Küpper.
Daneben seien auch 26 Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt und 257 Verwarngelder erhoben worden, vor allem wegen Verkehrsverstößen. Das könne beispielsweise zu schnelles Fahren gewesen sein. Oder jemand war nicht angeschnallt, erläutert Küpper. Von den 33 Festnahmen seien 27 aufgrund eines vorliegenden Haftbefehls erfolgt. In den meisten Fällen ging es dabei laut Küpper um Ersatzfreiheitsstrafen. Diese werden verhängt, wenn jemand zu einer Geldstrafe verurteilt ist, diese aber nicht zahlen kann.
Außerdem beanstandeten die Polizisten in dem Kontroll-Zeitraum 62 Fahrzeuge wegen technischer Veränderungen. Das könne ein nicht korrekt tiefergelegtes oder ein zu lautes Auto sein, aber auch ein ausgefallenes Licht falle darunter, so Küpper.
Strategische Fahndung in Euskirchen hatte mehrere Ziele
Die strategische Fahndung hatte mehrere Ziele. Zum einen wollte die Polizei Straftäter dingfest machen und Straftaten verhindern. Zum anderen sollte die strategische Fahndung das subjektive Sicherheitsempfinden der Menschen erhöhen und Täterstrukturen aufhellen. Damit sei gemeint, dass die Polizei sich durch die strategische Fahndung genau betrachten könne, wer mit wem agiert, erklärt Küpper.
Im Drogenmilieu beispielsweise könne die Polizei beobachten, wer Dealer ist und wer Käufer. Diese Informationen seien für die langfristige Polizeiarbeit hilfreich. Insgesamt habe die Kontrollmaßnahme Wirkung gezeigt, heißt es in der Bilanz. Straftäter müssten aber auch in Zukunft damit rechnen, in Euskirchen kontrolliert zu werden. Zudem sei es möglich, dass eine erneute strategische Fahndung angeordnet werde.