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Raderdolle SüdstadtMit Pippi Langstrumpf wollen die Euskirchener Trump schlagen

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"Mehr Pippi wagen", forderte die  Gruppe Sina/Werner und ließ  Langstrumpf über  Trump triumphieren.

„Mehr Pippi wagen“, forderte die Gruppe Sina/Werner und ließ Langstrumpf über Trump triumphieren.

Der Südstadt-Zoch in Euskirchen ist Kult: Die Jecken reisen dazu teils mehrere hundert Kilometer an, um sich den nicht entgehen zu lassen.

Der Südstadtzug hat offenbar eine besondere Anziehungskraft. Er lockte auch diesmal Jecke über hunderte Kilometer nach Euskirchen. Jens Kirch aus Lübeck, schon seit Jahren immer wieder dabei, hatte am Samstag seine Frau Sonja und die beiden kleinen Kinder an seiner Seite. Nordlichter im Südstadt-Fastelovend – wie schön.

Sie hatten sich in die Gruppe um die Familien Sina und Werner eingereiht, die sich nach 2017 ein weiteres Mal Donald Trump widmete. Kann mittlerweile nur noch Pippi Langstrumpf die Welt vor dem US-Präsidenten retten? Auf einem Bild jedenfalls ließen Martin Sina und Co. das Mädchen mit den roten Zöpfen und den Superkräften über den an Boden liegenden Republikaner triumphieren. Passend dazu waren die Mitglieder der Gruppe in Pippi-Kostümen unterwegs.

Für die Südstadtregentin in Euskirchen geht ein Traum in Erfüllung

Auch „De Nobere“ um Ernst Heimbach hatten Gäste von auswärts in ihren Reihen, eine fünfköpfige Familie aus Köln: Vater Marlo, Mutter Stephi und die Kinder Emma, Louis und Phil. Sie waren zum ersten Mal mit von der Partie, der Kontakt zu den „Nobere“ war durch gemeinsame Bekannte zustande gekommen. Marlo hat schon Zoch-Erfahrung gesammelt, allerdings in Duisburg. „Das ist aber was anderes als das hier“, sagte er lachend.

Zugleiterin Colette Leber schickte kurz darauf 24 Gruppen auf eine närrische Reise, die sie zuerst am Festwagen von Franzi I. (Deutsch) vorbeiführte. „Ich habe lange genug darauf gewartet, hier oben stehen zu dürfen“, sagte die Südstadtregentin: „Jetzt habe ich ein bisschen Gänsehaut.“ Schon im Alter von fünf Jahren habe sie davon geträumt, eines Tages Karnevalsprinzessin zu sein. Ihre Eltern machten ihr es vor: Mutter Elisabeth war 2016 als Südstadtregentin proklamiert worden, Vater Thomas folgte im Jahr darauf als Magd Thomasella im Trifolium.

Nach dem Umzug, der wie gewohnt am Forum St. Matthias endete und dort in eine Party überging, war Regentin Franzi regelrecht überwältigt: „Es war unglaublich toll. Es wird einige Zeit dauern, bis ich das in Worte fassen kann.“ Begeistert war auch Nils Kastenholz, der mit einer Gruppe der LG Olympia (LGO) Euskirchen-Erftstadt erstmalig im Südstadtzug vertreten war.

Nach einem Motto hatten die Leichtathleten nicht lange suchen müssen. Es lautete „Die LGO bei Olympia“. Lustige Läuferinnen und Läufer nutzten den Zoch zum Staffeltraining: Die Wechsel klappten wie am Schnürchen. „Wenn der Verein einverstanden ist, sind wir im nächsten Jahr wieder dabei“, sagte Kastenholz.

In diesem Fall würde die LGO dem Lauf-Club Euskirchen nacheifern, der schon zum wiederholten Mal das Bad in der Menge genoss, diesmal in den Monturen von Super Mario und Luigi. Andere alte Bekannte sind die Erzieherinnen des städtischen Familienzentrums Gottfried-Disse-Straße, die mit Kindern und deren Eltern als Dalmatiner verkleidet loszogen, vorbei an Tausenden Zuschauerinnen und Zuschauern, von denen viele sich fantasievoll kostümiert hatten. Zum Beispiel Frank und Anke, die ein Schachbrett samt Figuren auf dem Kopf trugen – witzig und kreativ.

Colette Leber und der Präsident der Südstädter, Peter Barth, waren am Ende sehr zufrieden mit Ablauf und Zuschauerzahl. Und Regentin Franzi strahlte vor Glück.