Zunächst traute Joachim van Laak seinen Ohren nicht. Die Einzelheiten, die Narrenzunft-Kollege Michael Neugebauer während seiner Laudatio über den neuen Träger des Lichterordens offenbarte, hatten doch sehr starke Ähnlichkeit mit seiner eigenen Vergangenheit. Während die Erwähnung von Bundespräsident Theodor Heuss und Kanzler Konrad Adenauer, die beide im Geburtsjahr des zu Ehrenden im Amt waren, noch auf einem Zufall beruhen konnte, ließen die nächsten Details Joachim van Laak erstaunt aufhorchen.

„Der neue Ordensträger war Banker von Beruf und über viele Jahre Schatzmeister der Narrenzunft.“ „Ich bin aus allen Wolken gefallen, das hat mich absolut unvorbereitet getroffen“, verkündete van Laak und präsentierte den Umstehenden seine vor Aufregung zitternden Hände.

Die Euskirchener Narrenzunft hütete das Ordens-Geheimnis

Denn als Laudator Michael Neugebauer auch noch Badminton und lange Spaziergänge mit dem Hund als Hobbys erwähnte, gab es auch für den zu Ehrenden keinen Zweifel mehr. „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, die Freude ist einfach riesig.“ Diese Freude war Joachim van Laak deutlich anzusehen, als er die Glückwünsche aller im Parkhotel anwesenden Karnevalsfreunde entgegennahm.

„Joachim hat als Schatzmeister im Hintergrund immer wieder Großartiges für unseren Verein geleistet. Die Wahl des neuen Trägers des Lichterordens hat den Richtigen getroffen“, lobte auch Narrenzunftpräsident Hans Josef Schneider. Damit diese Überraschung gelingen konnte, wurde im Vorfeld der Veranstaltung striktes Stillschweigen gewahrt.

Die Urkunde war vor neugierigen Blicken geschützt

Nur im engsten Kreis sei der Name bekannt gewesen und bis zuletzt nicht an die Öffentlichkeit geraten, so Schneider. „Es ist immer eine doppelte Freude, wenn die Person selbst absolut keine Ahnung hat.“ Mit jedem Satz die Erkenntnis im Blick der betroffenen Person aufblitzen zu sehen, sei durch nichts zu ersetzen. Selbst die Urkunde, die Joachim van Laak neben seinem Lichterorden überreicht bekam, war aus diesem Grund mit Klebestreifen und einem Blatt Papier bis zum Moment Übergabe vor neugierigen Blicken geschützt worden.

Neben Joachim van Laak durften sich auch zwei weitere im Parkhotel anwesende Personen über eine Auszeichnung freuen. Uwe Dömeland gehört der Narrenzunft bereits seit 50 Jahren an und bekam dafür die Goldene Ehrennadel verliehen. Antonius Wichterich bringt es sogar auf 70 Jahre Mitgliedschaft und war seinerzeit der erste Gardist, der die Uniform, wie sie auch heute noch von der Narrenzunft verwendet wird, getragen hat.

„Antonius war außerdem in der Session 1969/70 Prinz der Kreisstadt und im Laufe der Jahre zuerst als Vize-, dann als Präsident und heute als Ehrenpräsident im Amt“, erinnerte Hans Josef Schneider. Auch sei Wichterich mit dafür verantwortlich, dass die Verleihung des Lichterordens überhaupt in bekannter Form stattfindet.

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„1963 hat Antonius den Lichterorden mitbegründet, um jene Menschen zu ehren, die sich in besonderer Weise für den Karneval eingesetzt haben“, so Schneider: „Der Wichterich-Stiftung haben wir es bis heute zu verdanken, dass wir diesen schönen Orden vergeben können.“ Die Auszeichnung für eine 70-jährige Mitgliedschaft sei im Vorfeld extra neu entworfen worden, konnte krankheitsbedingt jedoch noch nicht überreicht werden.

„Leider ist die für die Fertigung verantwortliche Person schon seit einigen Wochen ausgefallen. Die Übergabe werden wir aber selbstverständlich nachholen.“ Dennoch sei die Verleihungsveranstaltung des Lichterordens der perfekte Rahmen gewesen, um auch die langjährige Mitgliedschaft und den unermüdlichen Einsatz von Antonius Wichterich in der Narrenzunft zu würdigen.