AboAbonnieren

Nach Aus bei „Voice of Germany“Nico Gomez macht sein eigenes Ding

Lesezeit 2 Minuten

Euskirchen – An seinem Gesicht konnte man schon vor der Abstimmung ablesen, dass es für’s Halbfinale wohl nicht reichen würde. Nico Gomez nahm die unumstößliche Tatsache, dass er nicht mehr „The Voice of Germany“ werden kann, am vergangenen Freitag vor laufender Kamera noch ziemlich gefasst auf.

Der junge Musiker, unter anderem in Kirchheim aufgewachsen, hatte schon in der Werbepause von seinem Coach Max Herre erfahren, dass der ihm nur 20 Prozent seiner Stimmen geben würde.

Solide musikalische Ausbildung

„Da war mir klar, dass es nicht reichen wird“, erzählte Nico Anfang der Woche bei einem Besuch in der Euskirchener Redaktion des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Ganz verdaut hatte der Erfolg gewohnte 22-Jährige das jähe Ende seiner TV-Präsenz noch nicht.

Aber er geht mit einer soliden musikalischen Ausbildung in die Zukunft, die er mit einem Bachelor-Abschluss an der Musikhochschule Osnabrück noch unterfüttern will.

Zu wenig Glamourfaktor

Dass es nicht für einen der vorderen Plätze in der Casting-Show gelangt hat, lag an mehreren Faktoren. „Er ist halt ein ganz normaler Junge, kein von oben bis unten tätowierter Typ mit entsprechendem Glamourfaktor“, analysierte Nicos Vater Taato Gomez die Gründe für das Ausscheiden seines Filius. Während der Liveshow hatte es offenbar auch noch Verwirrung wegen der Telefonnummer gegeben, unter der man für den Euskirchener stimmen konnte.

„Es war ein bisschen schade, dass die Fernsehleute Nico zu sehr in der Rhythm-&-Blues-Schiene eingeordnet haben“, bedauerte Taato Gomez. Sein Sohn habe bei der Songauswahl so gut wie keinen Einfluss gehabt. Eigene Lieder habe er überhaupt nicht präsentieren dürfen. Aber Nachkarten ist nicht Nicos Ding: „Ich habe während der Zeit bei »The Voice of Germany« unglaublich wertvolle Erfahrungen gemacht und viele tolle Leute getroffen.“

Man müsse einfach auch anerkennen, dass es in Deutschland eine Menge erstklassiger Künstler gebe. Da müsse man schon zufrieden sein, überhaupt so weit gekommen zu sein, erklärte Nico im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sein Bekanntheitsgrad ist zurzeit noch so hoch, dass er in den nächsten Monaten möglichst viele Konzerte mit seiner eigenen Band bestreiten möchte.

Angebote von Top-40-Coverbands hat er bisher abgelehnt. Er will sein eigenes Ding machen. Nebenher ist Nico auch noch in einer Osnabrücker A-cappella-Gruppe im Einsatz, die ganz ordentlich im Geschäft ist.

„Es ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang“, meinte Vater Taato zu den Zukunftsaussichten seines Sprösslings. Und als erfahrener Musikproduzent hat er ja auch alle Möglichkeiten, Nico bei seinem Herzenswunsch, ein erfolgreicher Musiker zu werden, nach Kräften zu unterstützen.