Schließung 2018 geplantEuskirchener Willi-Graf-Realschule bittet um raschere Auflösung

Das Realschulzentrum Euskirchen
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Euskirchen – Wenn schon Ende, dann möglichst kurz und schmerzfrei. Die Willi-Graf-Europaschule soll nach Planungen der Politiker und der Verwaltung bis 2018 nach und nach aufgelöst werden. Doch, Eltern und Lehrer sprechen sich nun dafür aus, dass die Realschule bereits 2016 ihre Pforten schließt. „Die Eltern äußerten die Sorge um die Versorgung unserer Schule mit genügend Lehrerinnen und Lehrern, Räumen und Ausstattung, insbesondere für die letzten zwei/drei Schuljahre“, schrieb Schulleiterin Gisela Lloréns nach einer Infoveranstaltung für die Eltern und Gesprächen in Schulpflegschaft und Lehrerkollegium an Bürgermeister Dr. Uwe Friedl. Statt bis zum Ende des Schuljahres 2017/2018 zu warten, sollten bereits 2016 die dann noch verbliebenen Jahrgänge acht bis zehn mit rund 209 Schülern der Kaplan-Kellermann-Realschule angebunden werden. Gemäß dem Schulentwicklungsplan läuft die Willi-Graf-Schule derzeit aus, ab 2018 soll es dann nur noch die Kaplan-Kellermann-Realschule (KKR) geben – und zwar in den Räumlichkeiten der ebenfalls auslaufenden Hauptschule Georgschule an der Stettiner Straße.
Im Jahr 2016 habe die Willi-Graf-Schule noch acht Klassen, die mit ihren Klassenlehrern an die KKR wechseln könnten, schlägt Lloréns vor. Das würde auch der Stadt helfen, weil sich dann nur noch zwei Schulen – die KKR und die Gesamtschule – den Gebäudekomplex an Ursulinen- und Kaplan-Kellermann-Straße teilen müssten. Denn laut Lloréns wäre es dann ja möglich, „die jüngeren Jahrgänge der KKR gemeinsam mit einem Teil der Schulleitung und des Sekretariats bereits ins Gebäude Georgschule, die ja gleichzeitig mit ausläuft, übersiedeln zu lassen“. Ein weiterer Vorteil: Den Schülern böte sich eine größere Auswahl an Differenzierungskursen, so die Schulleiterin.
Nun liegt der Ball also im Feld der Politiker. Der Schulausschuss der Stadt Euskirchen befasst sich am 21. Mai mit dem Antrag der Schule. Der zuständige Fachbereichsleiter Alfred Jaax stellt zwar in der Beratungsvorlage klar, dass die Raumausstattung der Schule bis 2018 gewährleistet sei, aber: „Aufgrund der Erfahrungen aus den Auflösungen der Hauptschulen in den Jahren 2012 und 2014 sind die Ausführungen der Schule hinsichtlich der sich abzeichnenden Rahmenbedingungen pädagogischer Art für die Verwaltung nachvollziehbar.“
SPD-Fraktionschef Josef Schleser kann dem Vorschlag der Schule etwas abgewinnen, „wenn sich das organisatorisch bewältigen lässt“. Die Räumlichkeiten seien aber „ausreichend, wen auch nicht optimal“.
Schlesers CDU-Kollege Klaus Voussem erklärte: „Wir werden uns nicht dem Willen der Eltern und Kinder entgegenstellen.“ Dennoch gebe es noch Klärungsbedarf – vor allem was die Bereitschaft der Bezirksregierung betrifft, dem Vorschlag der Schule zu folgen.