AboAbonnieren

„Sehr viel Spaß am Standort Euskirchen“Holding investiert sieben Millionen Euro in Therme Euskirchen

Lesezeit 5 Minuten
Das Luftbild zeigt die Euskirchener Therme und Freiflächen daneben.

Der Platz für weitere Millionen-Investitionen neben der Therme und Badewelt in Euskirchen ist genügend vorhanden.

Sieben Millionen Euro sind in die Euskirchener Therme investiert worden. Auch die Pläne für Hotel und Rutschenparadies sind nicht vom Tisch.

Sieben Millionen Euro – so viel ist nach Angaben von Uwe Barth, Head of Therme Euskirchen und COO der Thermengruppe Josef Wund, in den Standort in Euskirchen investiert worden. Und es werden weitere folgen. Laut Barth sind die Pläne für ein Rutschenparadies und ein Hotel alles andere als in der Schublade verschwunden. „Wir haben sehr viel Spaß am Standort Euskirchen“, so Barth im Gespräch mit dieser Zeitung.

Auch Edelfried Balle, Geschäftsführer der Wund Holding, bestätigt, dass es in Euskirchen weiter investiert wird. „Was genau entstehen wird, kann ich noch nicht sagen. Auch sicherlich nicht in naher Zukunft, aber es wird etwas entstehen. Wir werden den Standort weiterentwickeln“, so Balle.

Exklusiver Rückzugsort in der Empore hat fünf Millionen Euro gekostet

Die jüngste Weiterentwicklung hört auf den Namen „Sky Balance“. Fünf Millionen Euro hat allein der Ausbau der Empore im Palmenparadies zu einem exklusiven Rückzugs- und Erholungsort gekostet. Den Grundstein dafür hat laut Barth bereits Bauherr Josef Wund gelegt, der 2017 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist.

„Er war ein Visionär. Ohne diese Weitsicht hätten wir den Bereich nicht in zwei Monaten fertigstellen können“, berichtet der Chef der Therme Euskirchen. Sämtliche Leitungen und Elektrik seien bereits beim Bau vor neun Jahren installiert worden. Leitungen und Elektrik, die nun auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern etwa 270 neue Ruheplätze versorgen.

Ein Mann und eine Frau sitzen mit Weingläsern auf einem Sofa, im Vordergrund ist eine Feuerstelle.

Feuerstelle auf der ersten Etage der Therme. Fünf Millionen Euro sind in den neuen Ruhebereich investiert worden.

Zudem gibt es in der ersten Etage der Therme jetzt 18 neue Suiten, die mehr Privatsphäre und Rückzugsgelegenheiten bieten. Die Suiten können zum Eintritt hinzugebucht werden. Highlight, so Barth, sei die sogenannte Premium-Suite, die mit vielen Extras ausgestattet ist. Unter anderem gibt es in der Suite, die einem kleinen Hotelzimmer inklusive Wasserbett nahekommt, einen Smart-TV. Im Preis von 279 Euro für den gesamten Tag ist laut Barth eine Flasche Champangier inklusive. Der direkte Zugang ins Palmenparadies oder in die Vitaltherme & Sauna ermögliche das Rundum-Entspannungsprogramm der Therme.

Euskirchener wollen auch das Thema digitale Erholung angehen

„Mit Sky Balance haben wir ein neues Angebot für unsere Gäste geschaffen, das lange gewünscht und ersehnt wurde. Mehr Ruhe und vor allem Exklusivität und Privatsphäre, das macht das Wellnesserlebnis für viele nun komplett. Ich bin stolz auf unser Team, dass in wenigen Wochen einen neuen Thermenbereich geschaffen hat, der wirklich einzigartig ist“, sagt Barth: „Es ist der gelungene Startschuss ins Jahr 2023, in dem wir noch einiges mehr in Euskirchen bieten wollen und werden.“ Sky Balance werde im Laufe des Jahres noch um vielfältige Entspannungsangebote erweitert. So seien eine neue Textilsauna und spezielle Wellnessprogramme rund um das Kaminfeuer bereits in der Planung.

Und dann fallen Begriffe wie „Immersive Room“ oder „Well Being“. Beides fließt in einen Themenaspekt der Therme ein, der schon Erholung vor Ort und digitale Erholung ermöglichen könnte. Immersion beschreibt in der modernen Augmented-Virtuality-Branche die Aufhebung von Grenzen zwischen Betrachter und Darstellung. Populäre Umsetzungsform ist die VR-Brille. „An so einem Thema kommen wir nicht vorbei“, erklärt Barth.

In der Badewelt soll künftig auch Kunst integriert werden

Kerstin Huth, Marketingleiterin der Euskirchener Therme, ergänzt: „Wir werden den Begriff der Therme so ausweiten, dass das, was unsere Gäste hier vor Ort erleben, auch nach dem Besuch noch erlebbar sein wird.“ Man nehme praktisch ein Stück mit nach Hause.

Zudem sei angedacht, Kultur und Kunst in die Badewelt weiter zu integrieren. Einen ersten Aufschlag in diesem Bereich hatte die Badewelt im Dezember gewagt, als die Kunstsammlung „Les Baigneurs“, die Badenden, ausgestellt worden war.

Der Strandbereich wurde vor einigen Monaten deutlich erweitert

Noch ein paar Monate zuvor war der Strandbereich deutlich erweitert worden. Auch eine Sauna gibt es mittlerweile zwischen Therme und Strand. Das Angebot, das etwa zwei Millionen Euro gekostet hat, sei sehr gut angenommen worden, so Barth, der für die kommenden Ferien weitere Neuerungen ankündigt.

Doch wann ist mit einem richtig großen Aufschlag in Euskirchen zu rechnen? „Wir haben ein großes Projekt in Sinsheim losgetreten“, erklärt Balle: „Es ist nicht so, dass wir von nächstem oder übernächstem Jahr sprechen. Wenn wir ein Großprojekt haben, dann sind zehn Jahre für Planung und Vorbereitung schnell weg.“

Man dürfe nicht vergessen, dass es sich auch immer um ein gewisses Investitionsrisiko handele. „Wir lassen uns nicht drängen und planen das sauber durch“, erklärt Balle. Es sei aber nicht so, dass Euskirchen warten muss, bis das Projekt in Sinsheim abgeschlossen sei, ergänzt Kerstin Huth. Die Entwicklung, den der Standort Euskirchen genommen habe, sei „sensationell“, berichtet Barth.


Ferienangebot wird ausgeweitet

Die Sommersaison in der Badewelt war laut Thermenleiter Uwe Barth ein Erfolg. Das neue Konzept, die Therme während der Sommerferien explizit für Familien zu öffnen, sei sehr gut angenommen worden. Den Euskirchenern und den Menschen in der Region habe man, so Barth, etwas zurückgeben wollen, weil nach der Flut viele Angebote, beispielsweise das Waldfreibad, noch nicht wieder am Netz seien. Und weil das Angebot so gut angenommen worden ist, wird es nicht nur wiederholt, sondern erweitert.

In den Sommerferien wird die Therme wieder für alle geöffnet haben und auch ein Kinderferienprogramm anbieten. Familien mit Kindern haben zudem in Oster- und Herbstferien uneingeschränkt die Möglichkeit zum Thermenbesuch. „Unsere Thermen erfinden sich immer wieder neu. Dabei haben wir immer die Wünsche und Anliegen unserer Gäste im Blick“, so Barth. (tom)