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Spaß machende MimikKabarettist Erwin Grosche begeistert in Euskirchen

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt den Kabarettisten Erwin Grosche, wie er auf der Bühne seine Arme ausbreitet.

Trat im Euskirchener Casion auf: Kabarettist Erwin Groschke.

Ein Meister der Beobachtung, Kabarettist Erwin Groschke, stand nun im Euskirchener Casino auf der Bühne.

Erwin Grosche stand mit viel Selbstvertrauen in seinem golden schimmernden Anzug vor dem Publikum und hatte von Anfang an dessen volle Aufmerksamkeit. Vor knapp 40 Besucherinnen und Besuchern gastierte der Paderborner, der mit seinem Programm „Die Follkommenheit – wie der Vehler in die Welt kam“ sein 50. Bühnenjubiläum begeht, am Freitag im Euskirchener Casino.

Abseits von tagespolitischen Themen entpuppte sich seine Komik als Ergebnis einer sehr genauen Beobachtung und Reflexion: „Wussten Sie, dass man auch von Kuchen dick werden kann, den man nicht mag?“ Überlegungen zu der Frage, wo eigentlich hinten und wo vorne ist, und entsprechende Studien führten ihn zu dieser Erkenntnis: „Hinten ist da, wo die Schüler sitzen, die nicht gestört werden wollen.“

Verschmitztes Lächeln ein Markenzeichen der Aufführung

Ein verschmitztes Lächeln, ein Markenzeichen seiner Aufführung, überkam Grosche, als er zum Thema Gewinner und Verlierer feststellte: „Die Gewinner müssen den Champagner verspritzen. Die Verlierer dürfen ihn trinken.“ Überraschend waren die klare Stimme und das musikalische Talent, mit dem Grosche seine Texte präsentierte.

Ein Miniklavier, verschiedene Schlaginstrumente und eine Mundharmonika mit aufgebautem Glockenspiel spielte er rhythmisch perfekt, während er eine witzige Erkenntnis nach der anderen präsentierte. „Wir kennen ihn von WDR 5 her“, erzählte Iris Hanke, und ihr Mann ergänzte, was sie zum Besuch der Veranstaltung bewegt hatte: „Grosche ist ein Sprachkünstler und versteht sich großartig auf das Spiel mit dem Nonsens. Schon seine Mimik macht einfach großen Spaß.“

In der Tat: Ab und an meint man, die kleinen runden Augen könnten ihm gleich aus dem Gesicht fallen. Grosche selbst plauderte in der Pause aus dem Nähkästchen: „Meine Kunst ist kein Hobby, sondern eine Verpflichtung. Ich suche nicht die Texte, die Texte kommen zu mir.“ Neben seiner Kleinkunst hat er humorvolle Bücher geschrieben – auch für Kinder.

Es gelingt ihm nach eigener Aussage auch im fortgeschrittenen Alter noch, das junge Publikum zu faszinieren. Wer den Abend erlebt hat, wird ihn so schnell nicht vergessen, auch wenn die Dichte der erheiternden Erkenntnisse so hoch war, dass man das meiste leider wieder vergessen wird.