Weilerswist-Bodenheim – Nur die Spuren eines Transporters oder eines Autos mit Kippanhänger wiesen dem Lommersum-Bodenheimer Ortsbürgermeister Heinz Oberrem den Weg zu dem Gebüsch, hinter dem die Missetat versteckt war. Ein Unbekannter hatte an dem Wirtschaftsweg, der von Bodenheim am Sportplatz vorbei nach Wichterich führt, eine ganz Wagenladung voller Bauschutt entsorgt und ist deshalb eigens mit dem Transportfahrzeug in die ökologische Ausgleichsfläche gefahren, um den Umweltfrevel vor vorbeifahrenden Autofahrern, Spaziergängern und Radfahrern zu verstecken.

Dazu umkurvte er ein Gebüsch und kippte die ganze Ladung hinter einen Busch, sodass sie vom Wirtschaftsweg aus nicht mehr zu sehen war. Die Spuren aber wiesen dem passionierten Jäger und Revierinhaber Oberrem den Weg.

Er ist fassungslos. Neben alten Bimssteinen und Betonbrocken lagen auch demontierte terrakotta-farbene Fliesen auf dem Haufen. „Diesen Ort der illegalen Bauschutt-Entsorgung hat sich der Umweltfrevler vorher genau ausgesucht“, sagte Oberrem, der die Gemeindeverwaltung von dem neuen Fall von Bauschuttentsorgung umgehend informierte.

Gefahr für Radfahrer und Spaziergänger

Der Wirtschaftsweg, der in der Straße In der Höhle in Bodenheim beginnt und quer durch die Feldfluren nach Westen unter der Autobahn hindurch nach Wichterich führt, wird von zahlreichen Berufspendlern und auch von Handwerkern als Abkürzung zwischen dem Industriepark am Silberberg oder der L 182 in Richtung Heimerzheim oder Wesseling und dem Zülpicher Raum genutzt, wie Oberrem sagte.

Am Mittwoch zählte er in der Mittagszeit binnen lediglich zehn Minuten sechs Fahrzeuge, die den asphaltierten Feldweg nutzten. Kein einziges hatte ein Euskirchener Kennzeichen. „Wohl keiner von denen ist berechtigt, den landwirtschaftlichen Weg zu befahren“, mutmaßte Oberrem, der durch die oft zu schnell fahrenden Autos Radfahrer und Spaziergänger als stark gefährdet sieht.

Bauschuttberg gefährlich

Der Lommersumer und Bodenheimer Ortsbürgermeister hat bei einer morgendlichen Radfahrrunde mit seinem Deutsch-Drahthaar-Rüden Palffi del Zeffiro selbst eine solche Erfahrung gemacht. Da sei ihm auf dem Feldweg ein Handwerker-Fahrzeug entgegen gekommen, in dem er zwei junge Männer gesehen habe. Die hätten sich aber ganz offensichtlich während der Fahrt mit ihren Smartphones beschäftigt und dabei gar nicht registriert, dass sie den Radler samt Hund von der schmalen Fahrbahn in einen Stoppelacker abdrängten. „Da habe ich echt Glück gehabt“, sagte Oberrem, der mit dem Schrecken davon kam.

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