Burger King oder L' Osteria?Gastronomie am dm-Kreisel in Weilerswist geplant
Weilerswist – Ein Schnellrestaurant? Ein anderer gastronomischer Betrieb? Oder doch Einzelhandel als Ergänzung zum Fachmarktzentrum? Noch ist unklar, was mit der Fläche an der L163/Bonner Straße in Weilerswist-Süd geschieht. Geht es nach dem möglichen Investor, dem langjährigen früheren CDU-Ratsmitglied Marc Stockem, könnte zwischen dem Kreisel am dm-Verteilzentrums und dem Fachmarktzentrum ein gastronomischer Betrieb angesiedelt werden. Ihm schwebt „eine vernünftige Gastronomie vor, die ihren Schwerpunkt in den Abendstunden habe“, so Stockem.
Dabei handele es sich nicht um eine Burger-King-Filiale, also nicht um ein weiteres Fast-Food-Restaurant neben der bereits seit Jahren dort angesiedelten McDonald’s-Filiale. „Das ist nicht mein Ansinnen“, so Stockem, der seit einigen Jahren in Weilerswist-Süd lebt. Dem Ausschuss rechnete er vor, dass an die Stelle ein Restaurant mit einer Größe von 600 Quadratmetern hinpasse – zusätzlich plane er mit 70 Parkplätzen. „Weilerswist-Süd wächst und wächst. Das gastronomische Angebot aber nicht“, so Stockem.
Regelmäßiger Rückstau
Die Stelle, die er sich ausgeguckt habe, sei verkehrstechnisch kritisch. Das müsse er zugeben, so der gebürtige Vernicher. Vor allem beim Schichtwechsel im Verteilzentrum komme es regelmäßig zu längerem Rückstau.
Nicht ausgeschlossen sei deshalb eine Erschließung des Restaurants über den bereits vorhandenen Parkplatz des Fachmarktzentrums. Dadurch könnten sich laut Stockem Synergieeffekte ergeben.
Grüne gegen das Projekt
Ein Punkt, der bei den Grünen zumindest kurzzeitig Kopfnicken hervorrief. „So könnten die zu versiegelnden Flächen reduziert werden“, sagte Ausschussschussmitglied Karl-Heinz March. Dass der Vorschlag, an dieser Stelle für zusätzliches Verkehrsaufkommen zu sorgen, von jemandem komme, der seit einigen Jahren selbst in Weilerswist-Süd lebe, halte er für „erstaunlich“.
March weiter: „Was da hin soll, ist eine Systemgastronomie, die im Zweifelsfall eher den Charakter eines Autohofs fördert. Das werden wir als Fraktion nicht unterstützen.“ Dino Steuer, Fraktionschef der Weilerswister CDU, beurteilte das Vorhaben als „zunächst einmal positiv“. Aber auch Steuer machte sich dafür stark, zunächst einmal den Verkehr genauer unter die Lupe zu nehmen. Für die SPD-Fraktion stellte sich in der Ausschusssitzung die Frage, ob „das die richtige Stelle für eine Gastronomie ist.“
Aktuell stehe die Partei dem Vorhaben kritisch gegenüber, weil kein Mehrwert gegeben sei. Nach Angaben von Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst hat auch ein Einzelhändler Interesse an dem Grundstück. Mehr wollte die Verwaltungschefin im Ausschuss nicht sagen.
Zwei, drei Jahre Planung
Schnell wird auf dem Areal allerdings nichts geschehen. Zunächst einmal muss nach Angaben des Fachbereichsleiters Planen und Bauen, Martin Reichwaldt, nämlich der Flächennutzenplan geändert werden. Das kann laut Reichwaldt „zwei, drei Jahre dauern“.
In dieser Zeit dürfte das von den Parteien angeregte Verkehrsgutachten vorliegen. Die Politiker erhoffen sich genaue Zahlen, wie die Auslastung der L 163 und des Kreisverkehres ist. Man wolle auch noch mal das Gespräch mit dem Landesbetrieb Straßen NRW suchen. Der Grund: Mögliche Bypässe für den Kreisverkehr, um den Verkehr besser abfließen zu lassen.
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Sollte die Fläche bebaut werden, muss eine „doppelte Ausgleichsfläche“ gefunden werden. Eine für die jetzige Fläche, die Ausgleichsfläche für den Kreisverkehr ist. Und eine für die Fläche, die durch das Bauprojekt versiegelt werden würde.