Am 16. Februar ist Weiberfastnacht und der Straßenkarneval startet. An den Karnevalstagen finden Sie hier die schönsten Bilder aus Weilerswist.

Der Zoch-Umweg stört in Hausweiler, Derkum und Lommersum keinen

Mit zehn Kindern und Betreuerinnen hatte sich Alexandra Linkscheid vor drei Jahren zusammengetan, um gemeinsam den Karnevalszug in Hausweiler, Derkum und Lommersum zu begleiten. Was damals als spontaner Einfall begann, hat sich mittlerweile zu einer festen Tradition für den gesamten Nachwuchs der Weilerswister Ortsteile entwickelt. Am Rosenmontag waren die Pänz nun sogar mit eigenem Festwagen, einem mit Totenkopfflaggen geschmückten Piratenschiff, an dem Umzug beteiligt.

„30 Jahre lang bin ich in Euskirchen im Zug mitgegangen. Jetzt mit den Kindern unserer Kita und der Grundschule eine eigene Gruppe auf die Beine stellen zu dürfen, ist die Erfüllung eines Traums für mich“, freute sich Alexandra Linkscheid. Dass auch der Nachwuchs diesen Traum teilt, bewies das strahlende Lächeln, mit dem die Jungen und Mädchen ihre Kamelle an die jubelnden Närrinnen und Narren am Straßenrand verteilten. „Während der langen Pause ist die Vorfreude der Kinder immer weiter gewachsen. Nächstes Jahr könnte die Gruppe sogar noch größer sein, da sich die Begeisterung für den Umzug sehr schnell rumspricht.“

Mit insgesamt 14 Gruppen sei der Zug im Vergleich zu 2020 zwar um vier geschrumpft, die Zahl der Teilnehmer sei mit rund 300 Personen jedoch annähernd gleichgeblieben, wie Zugleiter Stefan Vonnahme berichtete: „Zwei Gruppen haben sich im Verlauf der letzten Jahre altersbedingt zurückgezogen, die beiden anderen Gruppen haben sich aber schon für kommendes Jahr angemeldet.“ Die Begeisterung am Karneval habe unter der langen Pause nicht gelitten, und 2024 wolle man bereits wieder mit 18 Gruppen an die bisherigen Erfolge anknüpfen. „Vielleicht können wir dann auch wieder unsere gewohnte Route benutzen, die wir in diesem Jahr aufgrund einer durch die Flut zerstörten Brücke leider abändern mussten.“ Auch eine Baustelle zwang die bunt kostümierten Jecken am Rosenmontag zu einem kleinen Umweg.

Die in allen drei Ortsteilen zu Hunderten am Straßenrand stehenden Närrinnen und Narren nahmen diesen Umstand jedoch gelassen zur Kenntnis. Lautstark bejubelten sie jede Gruppe und stürzten sich lachend auf die begehrten Kamelle. „Die letzten Jahre ohne Karneval hat wirklich etwas gefehlt“, betonte Sandra Kirchartz-Seif vom Trupp der „Suffköpp“: „Es tut gut, dass wir jetzt endlich wieder alle gemeinsam feiern können.“

Groß-Vernich feiert ein rauschendes Fest für Prinz Eike I.

„Der Straßenkarneval ist ein wunderschönes Zeichen, dass die Dorfgemeinschaft funktioniert“, freute sich Zugleiter Robert Erbstößer, während er seinen Blick über die bunt kostümierten Jecken schweifen ließ. 17 Gruppen mit insgesamt rund 300 Teilnehmern hatten auf der Breslauer Straße in Groß-Vernich Aufstellung genommen – und noch viel mehr Menschen erwarteten die Ankunft des närrischen Trosses am Straßenrand. „An diesem Fest sind wirklich alle beteiligt und das ganze Dorf feiert gemeinsam“, so Erbstößer.

Lautstark stimmte der Nachwuchs des Vernicher Turn- und Sportvereins seine Anfeuerungsrufe an, während die Rockabillys zu stimmungsvoller Swingmusik tanzten. Über allem thronte Prinz Eike I. vom Verein „Miteinander Füreinander“ auf seinem Festwagen, der das Bad in der Menge sichtlich genoss: „Ich habe mich sehr auf den Karneval gefreut. Das alles macht wirklich richtig Spaß.“ Mit vollen Händen und strahlendem Lächeln verteilte er die Kamelle unter seinen närrischen Untertanen, die ihren Regenten mit lauten Jubelrufen willkommen hießen. (arn)

Was ist sonst so los?Hier finden Sie alles zum Karneval im Kreis Euskirchen im Überblick.

Wir wünschen schöne Karnevalstage. Alaaf!