Die Feuerwehr und der Bevölkerungsschutz in Weilerswist dürfen kein Machtspiel zwischen Verwaltung und Politik sein.
Kommentar zu Feuerwehr-StreitDie Weilerswister Feuerwehr darf kein Spielball sein
Die Feuerwehr darf nicht zum Machtspiel(-ball) zwischen Politik und Verwaltung werden. Dass in einer zerklüfteten, mit sieben Ratsparteien sehr heterogenen, politischen Landschaft die Feuerwehr zum Allzweckkleber wird, sollte der Verwaltung zeigen, wie wichtig eine gut ausgestattete Wehr ist. Denn: Selten waren sich in Weilerswist die Politiker so einig, dass bei der Feuerwehr nicht gespart werden darf.
Während andere Kommunen im Kreis im Nachgang der Flut erkannt haben, dass man in den Bevölkerungsschutz investieren muss und dies auch tun, wird in Weilerswist zwischen Verwaltung und Wehrleitung darüber gestritten, ob es fünf, sechs oder sieben Notstromaggregate sein müssen. Also über eine Investitionssumme, die durchaus überschaubar ist. Und eine, die selbstverständlich sein müsste für eine Kommune, die sowohl von der Flut betroffen war, als auch im vergangenen Sommer von einem flächendeckenden Stromausfall. Und dafür war keine Energiemangellage nötig, sondern ein umgestürzter Strommast. Man muss sich als Verwaltung auf das Worstcase-Szenario vorbereiten – in der Hoffnung, dass es nie eintritt. Es ist Aufgabe der Feuerwehr, die Finger in die Wunden zu legen.
Die Umsetzung von Plänen dauert in Weilerswist sehr lange
Es verwundert aber, dass die (gefährlichen) Zustände am Lommersumer Feuerwehrgerätehaus anscheinend nicht permanent angesprochen werden. Ansonsten würde man auf politischer Ebene nicht nur den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses in Weilerswist forcieren, sondern schon jetzt das Thema in Lommersum angehen. Wie lange es dauert, bis in Weilerswist etwas umgesetzt wird, zeigt nicht nur die jüngste Ratssitzung, sondern auch der schon Anfang des Jahrtausends angestoßene Neubau der Weilerswister Wache.
Bevölkerungsschutz, alltäglicher oder im Katastrophenfall, darf nicht nur kein Machtspiel zwischen Verwaltung und Politik sein, sondern auch kein Lippenbekenntnis – auch, wenn eine Gemeinde im Haushaltssicherungskonzept ist.