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Schnelles NetzGlasfaseranschluss für bis zu 169 Firmen in Weilerswist

Lesezeit 3 Minuten
Die Vertreter von Plusnet schaufeln vor Info-Bannern symbolisch Sand.

Das Gebiet um die Robert-Bosch-Straße bekommt bis Herbst schnelles Internet: Dennis Knake (v.l.), Olaf Kutter, Nicolas Valder und Fabian Klein von Plusnet beim Spatenstich.

Ab Herbst will die Kölner Plusnet GmbH die Unternehmen im Weilerswister Gewerbegebiet, darunter auch das dm-Verteilzentrum, mit Gigaspeed-Internet versorgen.

Der Startschuss für den Glasfaserausbau im Gewerbegebiet Robert-Bosch-Straße ist gefallen. Am Mittwoch, 26. April, haben die Bauarbeiten begonnen. Das Kölner Telekommunikationsunternehmen Plusnet wird ab Herbst Gigaspeed-Internet für die bis zu 169 ansässigen Unternehmen liefern.

Für Unternehmen wie etwa das große dm-Verteilzentrum mit 2000 Mitarbeitern, erklärt Henning Hand, Wirtschaftsförderer der Gemeinde Weilerswist. Aber auch viele Firmen aus der Logistik- oder Automobil-Branche seien dort ansässig. „Wir haben hier viele engagierte Unternehmer, und sie alle haben es verdient, einen zeitgemäßen Internetanschluss zu haben.“ Denn aus der Sicht des Wirtschaftsförderers ist schnelles Internet heutzutage eine Grundvoraussetzung.

Für Glasfaserausbau ist sonst der Kreis Euskirchen zuständig

Deswegen freue er sich darüber, dass die Plusnet GmbH als privatwirtschaftliches Telekommunikationsunternehmen proaktiv auf die Gemeinde zugegangen sei und nun den Ausbau übernehme. Denn als Gemeinde selbst könne man „in der Sache Glasfaserausbau“ nicht viel tun. Das sei allein Aufgabe des Kreises.

Doch nicht nur für die Gemeinde Weilerswist, auch für die Plusnet GmbH würde sich die Erschließung des Gebiets rentieren, sagt Hand. Fabian Klein von Plusnet bestätigt das. Er erklärt: „Wir machen deutschlandweit eine Wirtschaftlichkeitsanalyse der Gewerbegebiete.“

Für Plusnet rechnet sich Ausbau im Weilerswister Gewerbegebiet

Das bedeute, sie untersuchten etwa, wie viel Strecke Glasfaser gelegt werden müsse und wie viele Unternehmen im Gewerbegebiet ansässig wären. Dabei sei herausgekommen, dass sich der Ausbau an diesem Standort auch für Plusnet rechne. Das Gewerbegebiet sei sogar so groß, dass sie den Ausbau gestartet hätten, ohne eine Vorvermarktungsquote zu erreichen.

„Normalerweise schauen wir nämlich zunächst, ob wir Kunden kriegen“, sagt Dennis Knake von Plusnet. Denn wenn sie nicht genügend Verträge vorab abschließen, könnten sie sich den Ausbau nicht leisten. Es sei dann zu ungewiss und zu teuer für das mittelständische Unternehmen, das erst vor kurzem in den Glasfaserausbau eingestiegen sei.

Wir legen unser Glas überall da rein, wo Glas benötigt wird und wo die Verlegungsdichte der anderen Carrier noch nicht so dicht ist.
Nicolas Valder, Plusnet GmbH

Das Arbeitsprinzip von Plusnet sei simpel, erklärt Nicolas Valder: „Wir legen unser Glas überall da rein, wo Glas benötigt wird und wo die Verlegungsdichte der anderen Carrier noch nicht so dicht ist.“

Die anderen „Carrier“, das seien andere Anbieter wie etwa die Telekom. Und mit der stünden sie im Wettbewerb, ergänzt Knake. „Deswegen knüpfen wir uns die unterversorgten Gewerbegebiete vor.“ Unterversorgte Gewerbegebiete wie an der Robert-Bosch-Straße, wo es aktuell eben auch nur Kupferkabel gebe, also VDSL-Anschlüsse mit begrenzter Geschwindigkeit.

„Dabei unterscheidet uns allerdings von anderen Anbietern, dass wir nicht nur Glasfaserleitungen anbieten“, sagt Knake. Stattdessen böten sie die gesamte Unternehmensvernetzung an. Firmen bekämen Internet-Access, virtuelle Telefonieanlagen, Zusatzleistungen und einen direkten Ansprechpartner. Deswegen waren im Anschluss an den Spatenstich auch die ansässigen Weilerswister Unternehmen eingeladen, bei einem Hotdog mehr über die Produktangebote von Plusnet zu erfahren.

Ein genaues Datum für die Fertigstellung gibt Valder nicht. Das habe den Grund, dass in so einer Bauphase oft unbekannte Variablen hinzukämen. Etwa der Fund einer Bombe oder römischen Pflasters unter der Teerdecke. „Aber wir fangen jetzt sofort an“, sagte Valder am Mittwoch. Und zwar noch bevor die Konkurrenz auf den lukrativen Standort aufmerksam werde.