Telefonbetrug in WeilerswistGeiselnahme in der Ukraine vorgetäuscht
Weilerswist – Mit zwei Fällen von dreistem Telefonbetrug hat die Kreispolizei Euskirchen es derzeit in Weilerswist zu tun. In beiden Fällen waren unbekannte Anrufer mit ihrer Masche erfolgreich und richteten so großen finanziellen Schaden bei ihren Opfern an.
Einem Mann, so teilte die Polizei mit, sei am Telefon glaubhaft gemacht worden, dass es zu einer angeblichen Geiselnahme in der Ukraine gekommen sei. Zur Freilassung der Geisel sei von ihm die Zahlung von 85.000 Euro gefordert worden. Der Mann habe das geglaubt und mehr als die Hälfte des geforderten Betrags gezahlt. Der Kontakt zu einer Anruferin sei aber abgebrochen.
Es sei in diesem Fall von einem Betrug und nicht von einer aktuellen Geiselnahme auszugehen, so die Pressestelle der Polizei.
Frau aus Weilerswist investiert in Bitcoins
In einem anderen Fall habe eine Weilerswisterin in Bitcoins investiert. Ein vorgeblicher Finanzberater sei mit ihr in Kontakt getreten. Diesem habe sie einen Fernzugriff auf ihren PC ermöglicht. Dadurch sei es dem Betrüger möglich gewesen, auf ihr privates Konto zuzugreifen und ihr Vermögen auf ein irländisches Konto zu transferieren, auf das die Frau keinen Zugriff mehr hatte. Der durch diesen Betrug entstandene Schaden liegt laut Polizei im fünfstelligen Euro-Bereich.
Die Maschen von Betrügern seien vielseitig, warnt die Polizei. Sie gingen zumeist sehr raffiniert vor, um an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Mit einer Reihe von Vorsichtsmaßnahmen könne man sich aber dagegen schützen.
Vorsichtsmaßnahmen
Am Telefon sollte man nie Details zu den eigenen finanziellen Verhältnissen preisgeben. Auch solle man sich am Telefon nicht unter Druck setzen lassen, sondern in diesem Fall einfach auflegen. Das gelte auch für Kontaktanrufe. Seriöse Firmen, so die Polizei, nähmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich jemand melden, ohne dass man darum gebeten habe, rät die Polizei, einfach den Hörer aufzulegen.
Auf keinen Fall sollte man private Daten wie etwa Bankkonto- und Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Kundenkonten herausgeben. Und auf keinen Fall Geld an unbekannte Personen übergeben.
Keinen Zugang zum PC geben
Außerdem solle man einem unbekannten Anrufer niemals Zugang auf den eigenen Rechner gewähren, etwa durch die Installation einer Fernwartungssoftware.
Sollte jemand trotzdem Opfer eines Telefonbetrugs werden, rät die Polizei dazu, Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen aufzunehmen, deren Zugangsdaten in die Hände der Täter gelangt seien. Beim eigenen Geldinstitut könne man sich beraten lassen, ob getätigte Zahlungen zurückgeholt werden könnten. Und natürlich sollten Opfer Anzeige bei der Polizei erstatten.