Bei einem Brand in Weilerswist sind in der Nacht zum Montag mindestens drei Lastzüge völlig zerstört worden. Die Polizei ermittelt.
Millionenschaden nach BrandMehrere Lkw gehen in Weilerswist in Flammen auf

Beim Eintreffen der Weilerswister Feuerwehr standen bereits drei der 15 nebeneinander geparkten Lastzüge in Flammen.
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Lichterloh in Flammen standen beim Eintreffen der Weilerswister Feuerwehr in der Nacht zum Montag gleich drei Lastzüge auf dem Gelände einer Spedition im Weilerswister Gewerbegebiet.
Alarmiert worden waren die Einsatzkräfte gegen 1 Uhr zum Brand eines Lkw ohne Gefahrstoff in der Robert-Bosch-Straße. Da aber, wie bei Speditionen üblich, rund 15 Lkw dicht an dicht abgestellt waren, dehnte sich das Feuer sehr schnell aus.
Weilerswist: Tanks der Lkw platzten bei Brand
Durch die große Hitze platzten die jeweils mit mehreren Hundert Litern Diesel gefüllten Tanks der Lastzüge und gaben dem Brand reichlich Nahrung.
Einsatzleiter Jürgen Schmitz, Leiter der Weilerswister Feuerwehr, stufte den Brand sofort hoch, um weitere Löschgruppen an die Einsatzstelle zu beordern.

Mithilfe der Weilerswister Drehleiter konnten die Einsatzkräfte das Feuer auch von oben bekämpfen.
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Vordringliche Aufgabe der Feuerwehr war es, eine weitere Ausbreitung des Brandes in der Reihe der geparkten Laster zu verhindern. Auch bestand die Gefahr, dass sich das Feuer durch die große Hitze auf das Speditionsgebäude sowie eine benachbarte Tankstelle hätte ausdehnen können. Das verhinderte die Wehr mit Riegelstellungen.
Feuer auf Spedition-Gelände: 50 Feuerwehrleute aus Weilerswist im Einsatz
Mit massivem Wasser- und Schaumeinsatz gingen die insgesamt 50 Feuerwehrleute der Löschgruppen Weilerswist, Vernich, Metternich, Müggenhausen und Lommersum gegen die Flammen vor. Dabei leistete auch die Weilerswister Drehleiter wertvolle Dienste, die eine Brandbekämpfung von oben ermöglichte. Vom Brandschutzzentrum in Schleiden rückten Wechselladefahrzeuge mit den Abrollbehältern Schaum und Atemschutz an.

Drei Lastzüge wurden bei dem Feuer völlig zerstört, drei weitere erheblich beschädigt.
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Neben den drei Lastzügen, die völlig zerstört wurden, wurden drei weitere nach ersten Ermittlungen der Polizei erheblich beschädigt. Doch den Großteil der Flotte konnten die Einsatzkräfte durch ihr schnelles und zielsicheres Eingreifen vor der Zerstörung bewahren. Menschen kamen bei diesem Brand nicht zu Schaden.
Der entstandene Sachschaden dürfte nach ersten Einschätzungen der Polizei in einer niedrigen siebenstelligen Höhe liegen. Genauer, so sagte ein Euskirchener Polizeisprecher, könne man das erst sagen, wenn man die übrigen Lastwagen untersucht habe. Durch die starke Rauchentwicklung kam es nach Darstellung der Polizei außerdem kurzfristig zu Sichtbehinderungen auf der angrenzenden Autobahn 61.

Den Großteil der Lkw-Flotte konnte die Feuerwehr vor den Flammen bewahren.
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Noch unklar ist derzeit, wodurch das Feuer ausgelöst wurde. Brandermittler der Euskirchener Kriminalpolizei machten sich am frühen Morgen an die Arbeit. Unter anderem mussten Zeugen befragt und Videomaterial sowie weitere Spuren ausgewertet werden. Man ermittele in alle Richtungen.
Kripo Euskirchen hält mutwillige Brandlegung für nicht unwahrscheinlich
Ein technischer Defekt komme ebenso infrage wie eine Brandstiftung, teilte die Polizei mit. „Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es sich um eine mutwillige Brandlegung gehandelt haben könnte“, sagte ein Polizeisprecher. Allerdings gebe es nach Rücksprache mit der Spedition keine Hinweise auf ein mögliches Motiv.
Da die Feuerwehr massiv Schaummittel eingesetzt, war auch die Untere Wasserbehörde des Kreises vor Ort, um zu prüfen, ob es zu einer möglichen Verunreinigung durch Löschmittel oder Diesel gekommen ist. (mit jp)