Einige Rollrasenbahnen lagen schon auf dem Pumptrack in Weilerswist. Der ist noch nicht richtig angewachsen. Trotzdem ist die Anlage beliebt.
FreizeitAm Weilerwister Pumptrack treffen sich Generationen – Rollrasen auf der Strecke
Er ist die Erfolgsgeschichte des Jahres in Weilerswist: der Pumptrack am Sportzentrum. Etwa 700.000 Euro haben die beiden Strecken gekostet, die am 9. Dezember eröffnet worden sind – drei Wochen später ist der Pumptrack bei den Jugendlichen der angesagteste Ort in der Gemeinde.
Dort wird förmlich erlebbar, wenn man am Swist der Zeit ist, obwohl das Gelände an der Erft liegt. „Am Swist der Zeit“ ist die neue Wort-Bildmarke der Gemeinde. Den Slogan hatte Bürgermeisterin Anna-Katharina Horst vor einigen Wochen ausgerufen, um der Gemeinde eine neue Identität, ein neues Leitbild zu geben.
Weilerswist: Sogar Fahrer aus Gummersbach kommen zum Pumptrack
Kurz vorm Jahreswechsel tummeln sich auf der 3360 Quadratmeter großen Anlage rund 50 Kinder und Jugendliche. Einige der „Jugendlichen“ sind tatsächlich älter als 40 Jahre. Sie haben ebenso viel Spaß auf der Anlage wie die Heranwachsenden.
Ruben Blaswich ist eigens aus Gummersbach angereist. „Allerdings mit dem Auto“, sagt der 41-Jährige. Seine Runden dreht er mit einem BMX. Wie es sich in der Szene gehört, ist der Sattel so tief, dass sitzend die Gesäßtasche der Jeans am Reifen scheuern würde. „Die Strecke ist richtig gut. Die Fahrt hat sich definitiv gelohnt“, berichtet er.
Seit er 15 Jahre alt war, fährt er Skateboard, hat sein Funsport-Portfolio aber vor einigen Jahren um regelmäßige Touren auf dem BMX erweitert. Dass in Weilerswist auch zahlreiche Kinder und Jugendliche ihre Runden drehen – teilweise auf Tretrollern – stört ihn nicht. „Es ist toll, dass die Kids lieber draußen sind, als vor der Konsole zu hocken“, sagt Blaswich.
Auffällig: Alle halten sich an die Regeln, alle tragen einen Helm. Auffällig ist aber auch: Der Rollrasen, der überall dort liegt, wo keine asphaltierten Rampen, Steilkurven oder Sprünge errichtet worden sind, ist nicht angewachsen. Teilweise wurden einige Bahnen von Unbekannten sogar schon auf die Strecke geworfen. Das sorgte nicht nur bei den Nutzern für Ärger und Kopfschütteln, auch in den Sozialen Netzwerken wurde über den „Vandalismus“ eifrig diskutiert.
Die von einigen Weilerswistern geforderte Beleuchtung rund um den Pumptrack wurde jüngst von der politischen Mehrheit im Rat abgelehnt. Kommen könnte hingegen eine bauliche Abtrennung des Pumptracks vom Straßenverkehr. Die beantragt die CDU in der kommenden Gemeinderatssitzung. „Die steigende Beliebtheit des Pumptracks und die damit verbundene größere Auslastung des Parkplatzes hat dazu geführt, dass vermehrt Reifenspuren im angrenzenden Rasen erkennbar sind“, sagt Dino Steuer, Fraktionsvorsitzender der CDU.
„Wir schlagen vor, eine physische Abtrennung zwischen der Pumptrack-Strecke und der öffentlichen Straßenverkehrsfläche zu errichten. Diese Abtrennung soll sicherstellen, dass der Rasenbereich von Fahrzeugen nicht mehr befahren werden kann“, so der CDU-Chef. Denkbar sind laut Steuer beispielsweise ein niedriger Zaun, Findlinge oder eine Hecke. Auch Sitzgelegenheiten seien eine Möglichkeit, so der Fraktionschef.
CDU fordert mehr Stellmöglichkeiten bei der AWO
Zudem schlägt die Union vor, im Bereich des Kreisels an der Landstraße Markierungen anzubringen, um die Sicherheit der Fahrradfahrer zu erhöhen. Dies sei wichtig, da der Fahrradverkehr aufgrund der Nutzung des Pumptracks zugenommen hat. Die Verwaltung soll der CDU zufolge Gespräche mit dem Straßenbaulastträger aufnehmen, um die Umsetzung dieser Markierungen zu planen und zu koordinieren.
Und da die Christdemokraten das Thema Verkehr in Weilerswist für sich entdeckt haben, haben sie direkt noch einen Antrag für den Bildungs- und Sozialausschuss in petto. Die CDU-Fraktion Weilerswist beantragt die Überprüfung und gegebenenfalls Beseitigung der durchgezogenen Linie im Bereich der Awo Vernich. Die befindet sich nur etwa 100 Meter vom Parkplatz am Sportzentrum entfernt. Ist der Betrieb am Pumptrack groß und sollte außerdem noch Fußball gespielt werden, werden die Stellplätze knapp.
Am Seitenstreifen darf aber offiziell nicht geparkt werden. Das soll sich nach Ansicht der Christdemokraten ändern. „Ältere Menschen, die aufgrund von Mobilitätseinschränkungen darauf angewiesen sind, müssen möglichst nah an ihrem Zielort parken können. Die Beseitigung der durchgezogenen Linie würde diesen Menschen die Möglichkeit eröffnen, bequemer und barrierefrei am Veranstaltungsort anzukommen“, sagt Fraktionschef Dino Steuer.