18 Jahre lang begleitete Ralf Esser Dreigestirne und Prinzen, seine Frau überredete ihn nun selbst Prinz zu werden.
Blaue FunkenZülpicher wird nach 18 Jahren aktiver Karnevalszeit Prinz
Viele Tollitäten hat Ralf Esser in seiner Tätigkeit als Präsident der Blauen Funken Zülpich kommen und gehen sehen. 18 Jahre lang begleitete er Dreigestirne und Prinzen durch ihre Karnevalssessionen, nun durfte er endlich selbst auf dem närrischen Thron Platz nehmen.
„Es war umwerfend, herrlich und einfach toll“, schwärmte der 58-Jährige, nachdem er seine erste Runde im Ornat durch die jubelnde Menge im Zülpicher Forum gedreht hatte. „Ich hoffe, jeder hat ein Blümchen abbekommen, denn schließlich sind einige von euch über 1000 Kilometer aus Frankreich angereist.“
Bürgermeister nennt Ralf Esser eine „Karnevalistische Fachkraft“
Auch aus dem knapp 400 Kilometer entfernten Offenburg und aus Belgien seien Freunde angereist, um Prinz Ralf I. bei seinem Amtseintritt beizustehen. Sie alle erlebten den mittlerweile zum Ehrenpräsidenten der Blauen Funken ernannten Jecken in einer ungewohnten Rolle, die dieser trotz anfänglicher Nervosität sichtlich genoss.
„Wir haben es heute nicht etwa mit einem Praktikanten, sondern mit einer echten karnevalistischen Fachkraft zu tun“, betonte Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen während der von den Zölleche Öllege organisierten Proklamationssitzung am Samstagabend.
Prinzenmutter als dienstältestes Tanzmariechen ausgezeichnet
Als „echte Zölleche Jung“ sei Esser nicht nur in der Römerstadt geboren und aufgewachsen, sondern auch über Generationen eng mit dem Karneval verbunden. „Ich bin mir sicher, dass es vor vielen Jahren einmal einen Karnevalsprinzen und seine Frau in Zülpich gab, die sich Adam und Eva Esser nannten“, scherzte Hürtgen.
Um diese Worte zu unterstreichen, verschwand der Bürgermeister noch vor der Übergabe der Prinzenkette im Publikum, um Mutter Elisabeth Esser als dienstältestes Tanzmariechen der Stadt auszuzeichnen. Bei diesen Vorbildern habe Ralf Esser gar keine andere Möglichkeit gehabt, als in die karnevalistischen Fußstapfen zu treten und die gesamte Laufbahn der Blauen Funken bis zum Präsidenten zu absolvieren.
Ehefrau überredete Zülpicher dazu, Karnevalsprinz zu werden
Trotz dieser Vorgeschichte sträubte sich Ralf Esser lange, als Prinz in den Mittelpunkt zu treten. Erst Ehefrau Anne-Marie brachte mit den Worten „Warum denn eigentlich nicht?“ den Stein ins Rollen. „Dank der Hilfe eines großartigen Teams und aller Jecken in Zülpich durfte ich eine wundervolle Session erleben, und dir als meinem Nachfolger wünsche ich mindestens genauso viel Spaß“, betonte Rolf Kogel bei der Übergabe des Zepters.
Freudestrahlend reckte Prinz Ralf I. die Insigne in die Höhe, bevor er sich seiner Frau zuwandte: „Anne-Marie hat schon immer viel im Karneval organisiert, das meiste davon natürlich hinter meinem Rücken. Jetzt stehe ich hier und freue mich, mit euch allen eine zwar kurze, aber ausgelassene Karnevalssession in Zülpich zu feiern.“