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„Zeit, dass eine Frau kommt“Isabella Meurer will Bürgermeisterin von Zülpich werden

Lesezeit 3 Minuten
Die Kandidatin in pastellfarbenem Pullover steht an einem Geländer, im Hintergrund sind Mauern und Häuser zu erkennen.

Isabella Meurer will für die SPD Bürgermeisterin der Stadt Zülpich werden

Die 40-Jährige ist erst seit anderthalb Jahren Mitglied in der SPD, aber hoch motiviert, Amtsinhaber Ulf Hürtgen das Rathaus streitig zu machen.

Die Zülpicherinnen und Zülpicher haben eine Wahl. So viel steht jetzt schon fest. Nachdem Amtsinhaber Ulf Hürtgen bereits Anfang Februar seine erneute Kandidatur als Bürgermeister angekündigt hat, wirft nun auch Isabella Meurer ihren Hut in den Ring.

Die 40-Jährige tritt für die SPD an und ist hochmotiviert: „Ich glaube, es ist Zeit, dass mal frischer Wind kommt, dass eine Frau kommt.“ Ganz bewusst hat die SPD deshalb die Vorstellung ihrer Kandidatin auf den 8. März gelegt, den Weltfrauentag. In der Zülpicher Innenstadt konnten Passantinnen und Passanten Meurer kennenlernen und gleichzeitig an dem Stand der SPD etwas über die Arbeit des Vereins Frauen helfen Frauen erfahren, in dem Meurer gleich Mitglied wurde.

Bürgermeisterkandidatin ist Lehrerin und in Mechernich aufgewachsen

In der Politik brauche es nicht nur Kopf-, sondern auch Herz- und Bauchentscheidungen. Das liege Frauen mehr, führt Meurer aus. Außerdem seien Frauen eher Gestalterinnen, statt bloße Verwalterinnen. „Aber das ist natürlich nicht meine einzige Stärke, eine Frau zu sein“, betont sie.

Meurer ist in Mechernich-Gehn aufgewachsen. Zum Studium zog es sie weiter weg, zuerst nach Köln, dann nach Mainz. Danach arbeitete sie eine Zeit lang in Bochum, bevor sie sich entschloss, in die Heimat zurückzukehren. Heute lebt sie mit ihrem Lebensgefährten und ihren Katzen in Niederelvenich und unterrichtet an einem Gymnasium in Würselen Geographie und Philosophie.

Zülpicherin ist noch nicht lange politisch aktiv

In der SPD ist sie erst seit Herbst 2023 Mitglied. Grundsätzlich sei sie schon immer politisch interessiert gewesen. Der Wunsch, selbst aktiv zu werden, sei aber erst mit der Zeit in ihr gekeimt. Doch zunächst habe sie sich nicht für eine Partei entscheiden können. Und dann sei sie eines Tages am „Rot“, dem SPD-Büro, in der Zülpicher Innenstadt vorbeigekommen, in dem gerade Annegret Lewak, Ortsvorsitzende der SPD Zülpich, saß. Die beiden Frauen kamen ins Gespräch, das offensichtlich fruchtete.

Sie habe Lust, etwas zu verändern, sagt Meurer. Und weiter: „Ich pack’ auch selber mit an.“ Zülpich sei zwar schon schön, aber da gehe noch mehr, ist sie überzeugt. So will sie sich für bezahlbaren Wohnraum vor allem in den Ortsteilen einsetzen. Dort gebe es noch einige Baulücken, in denen Wohnungen entstehen könnten, so die SPD-Kandidatin. Als Zielgruppe sieht sie dafür vor allem ältere Menschen. Viele lebten oft alleine in großen Häusern und würden sich gerne verkleinern, doch das scheitere an mangelndem Wohnraum. Mit bezahlbaren Wohnungen im Ort hätten sie die Möglichkeit, in ihrer Heimat zu bleiben.

Sprechstunde für Bürgerinnen und Bürger eingerichtet

Auch in Sachen Verkehrssicherheit sieht sie noch Verbesserungspotenzial. Es brauche viel mehr Tempo-30-Zonen und der Schulweg für die Grundschüler in Ülpenich müsse sicherer gestaltet werden. Darüber hinaus will sie ein Augenmerk auf frühkindliche Bildung, Gesundheitsversorgung und Chancengerechtigkeit legen.

Und es gibt noch ein Thema, dass ihr am Herzen liegt. Denn Meurer hat noch einen Nebenjob: Sie arbeitet als Verkäuferin im Haus Bollheim. „Da betreue ich die Käse- und Wursttheke.“ Regionale Erzeugung und Versorgung – auch darauf wolle sie als Bürgermeisterin besonders schauen.

In den kommenden Wochen möchte Meurer mit möglichst vielen Menschen, Vereinen und Institutionen im Stadtgebiet Kontakt aufnehmen. Deshalb hat sie eine Sprechstunde eingerichtet. Ab Donnerstag, 13. März, will sie alle zwei Wochen von 11 bis 13 Uhr im „Rot“ den Bürgerinnen und Bürgern Rede und Antwort stehen.