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Schwimmclub ZülpichLange über Wasser gehalten

Lesezeit 3 Minuten

115 Kinder nehmen derzeit beim Schwimmclub Zülpich unter qualifizierter Anleitung an Kursen teil. Offenkundig mit großer Freude – wie diese Schwimmanfänger.

Zülpich – Man schrieb den 24. November 1974, als elf Frauen und Männer den Schwimmclub Zülpich gründeten. Nach nur sechs Wochen hatte der Verein mehr als 100 Mitglieder. Es wurde eifrig trainiert, und die sportlichen Erfolge blieben nicht aus. Nur sechs Jahre nach seiner Gründung hatten es die organisierten Wasserratten Zülpichs unter 90 Schwimmvereinen im Bezirk Köln auf Rang 19 geschafft.

Doch im Juni 1981 stand der Schwimmclub vor dem Nichts. Ein Großfeuer hatte die Schwimm- und Sporthalle der Römerstadt in Schutt und Asche gelegt. Davon hat sich der Verein bis auf den heutigen Tag nicht richtig erholt. Die häufigste Frage, mit der der Vorstand konfrontiert wird, ist: „Wie, euch gibt es noch?“

Bad nicht wettkampftauglich

Ja, er lebt noch, der Schwimmclub, der in diesem Jahr 40 Jahre alt wird. Beisitzerin Monika Balas freut sich über jede Form von Unterstützung. Schließlich widme sich der Verein einer ausgesprochen sinnvollen, wenn nicht sogar lebensrettenden Aufgabe. Das wichtigste Ziel des Club ist es, Kindern ab fünf Jahren das Schwimmen beizubringen. Immerhin 115 Kinder werden an drei Tagen pro Woche im Becken der Hauptschule in Zülpich ausgebildet, an einem Tag wird in der Eifel-Therme in Firmenich geübt.

„An die Kinder sind wir ausschließlich durch Mundpropaganda herangekommen“, so Monika Balas. In der medialen Berichterstattung, über die Mitglieder gewonnen werden könnten, kommt der Verein jedenfalls kaum noch vor. „Früher standen wir mindestens einmal pro Woche in der Zeitung“, erinnert sich der Vorsitzende Peter de Faber, der als Jugendlicher Leistungsschwimmer war und heute als Arzt in Euskirchen praktiziert. Aber Wettkämpfe mit rund 300 Teilnehmern sind seit dem Verlust des Zülpicher Schwimmbades nicht mehr durchzuführen.

Der Vorstand ist der Stadt Zülpich zwar dankbar dafür, dass sie dem Verein das Lehrschwimmbecken der Hauptschule kostenlos zur Verfügung stellt, aber wettkampftauglich sind dessen Ausmaße nicht. Aus den Zeitungen ist der Verein verschwunden, viele Römerstädter assoziieren damit, dass der Verein selbst von der Bildfläche verschwunden ist.

Aber davon kann keine Rede sein. Der Schwimmclub Zülpich hat zwar nur noch zehn erwachsene Mitglieder. Aber schon weil Schwimmen im regulären Sportunterricht zunehmend ein Schattendasein führt, ist der Andrang an Kindern, die es derzeit beim Schwimmclub bis zum Jugend-Gold-Abzeichen bringen können, beachtlich. Wonach händeringend gesucht wird, sind qualifizierte Schwimmtrainer.

Jeweils zwei ausgebildete Trainer betreuen die Gruppen, die auf zwölf Kinder begrenzt sind, um eine optimale Individual-Förderung zu ermöglichen. Derzeit hat der Verein vier ausgebildete Trainer, die das Pensum kaum noch bewältigen können.

Wer Interesse daran hat, Schwimmkurse zu geben, sollte sich bei Christoph Balas (☎ 02252/6067) melden.

Der Schwimmclub Zülpich finanziert die nötigen Qualifizierungsmaßnahmen, er bezahlt auch „einen recht guten Stundenlohn“.