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Surfen im Sturm ZeynepRekordsprung am Zülpicher See

Lesezeit 2 Minuten

Des einen Leid ist des anderen Freud’: Julian Wiemer, aufgewachsen in Erftstadt hat dank der Orkanböen den 32 Jahre alten Rekordsprung von André Hauschke geknackt.

Zülpich – Wenn andere Menschen keinen Fuß vor die Tür setzen, weil es stürmt und jederzeit ein Baum oder Ast auf der Straße landen könnte, gibt es Windsurfer, die sich ins Auto, setzen, um zum Zülpicher See zu fahren, auch wenn Polizei und Feuerwehr davor warnen, überhaupt rauszugehen.

Aber Windstärke 10 oder 11 bedeutet für sie perfektes Windsurfwetter. „Wenn die Bäume wackeln, dann wird jeder ambitionierte Windsurfer nervös“, sagte Julian Wiemer aus Erftstadt, Deutscher Meister im Freestyle 2017 und seit 20 Jahren auf dem Surfbrett, der Ylenia und Zeynep auf dem Zülpicher See ausgenutzt hat.

Der Euskirchener André Hauschke bestätigte das. Als er die Top-Windgeschwindigkeit von Sturmtief Ylenia im Kreis gelesen hatte, die an der Dahlemer Binz 114 Kilometer pro Stunde betrug, kommentierte er trocken: „Reicht aus!“

Natur pur

Trotz seiner mittlerweile 58 Jahre nähert sich Hauschke, 1984 im Olympiakader im Windsurfen und bis 1991 Teilnehmer am Surf-Weltcup, solchen Extremsituationen mit kindlicher Freude. „Ich sage nur eins: Das war Natur pur heute! Ein heftiger Kampf, stellenweise unfahrbar, weil fliegendes Wasser war, und maßlos überpowert. Aber wir waren tapfer und ich habe so kalte Füße wie lange nicht mehr“, sagte Hauschke dieser Zeitung. Zuletzt hatte der Euskirchener Multisportler bei Orkan Sabine vor zwei Jahren auf dem Surfbrett gestanden.

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Hauschke ist auch nicht sauer, dass sein während eines Orkans im Jahr 1990 aufgestellter Rekord geknackt wurde. Es geht um den höchsten dokumentierten Flachwassersprung auf dem See. Der 25-jährige Julian Wiemer aus Erftstadt habe sich in Höhen katapultiert, von denen Hauschke nur träumen konnte. „Es war geil“, so Hauschke.

Kampf der Generationen

Hauschke schätzt, dass Wiemer sechs bis sieben Meter in die Luft gestiegen ist. Wiemer habe nicht nur die Welle perfekt erwischt, sondern sei in der Luft noch von einer Orkanböe erfasst worden, die ihn noch höher getrieben habe. „Das war ein echter Kampf der Generationen“, sagt ein begeisterter André Hauschke.