Das Schneckenbeobachten im Garten mit der Stieftochter war der Anstoß für Eva Christina Wattlers Geschichte über die kleine Schnecke.
„Die kleine Schnecke lernt fliegen“Zülpicherin veröffentlicht erstes eigenes Kinderbuch
Eine kleine Schnecke, die in einer Efeuhecke lebt und vom Fliegen träumt – darum geht es in dem Kinderbuch von Eva Christina Wattler. Die 41-Jährige hat ein Großteil ihrer Kindheit und Jugend in Zülpich gelebt und sagt von sich selbst, dass sie schon immer gerne Geschichten erzählt habe. Dass sie jetzt eine veröffentlicht hat, habe viel mit ihrer Stieftochter Julie zu tun.
Mit der Vierjährigen sammle und beobachte sie im Garten oft Schnecken. Sogar ein Schneckenhotel haben die beiden gebaut. Dabei handele es sich um eine große Kiste, in die sie Salat lege, berichtet Wattler. Die Schnecken, die Julie sammelt, bringt sie ins Hotel. Später lässt Wattler sie dann wieder frei.
Buch soll Mut machen
Die Geschichte rund um die kleine Schnecke, die fliegen will, sei an einem Nachmittag entstanden. „Ich habe eine Efeuhecke vor dem Haus und da saßen sie ganz oben“, berichtet sie. Gemeinsam mit ihrer Stieftochter habe sie überlegt, wie die Schnecken wohl bis nach oben in die Hecke gekommen seien. Das sei der Anfang gewesen.
Später habe sie die Geschichte weitergesponnen und aufgeschrieben. Entstanden ist ein kleines Buch über Freundschaft, das Nicht-Aufgeben, Zuversicht und den Glauben an sich selbst. Kleine Kinder lernten jeden Tag neue Dinge, sagt Wattler. Nicht immer klappe es sofort, das sei oft frustrierend. Sie wolle mit ihrem Buch Mut machen.
Durchhaltevermögen brauchte Wattler auch beim Schreiben. Schließlich hat die studierte Betriebswirtin noch einen Job, für das Buch blieben nur die Abende und Wochenenden. Etwa anderthalb Jahre habe der gesamte Prozess von Idee bis Veröffentlichung gedauert, berichtet sie. Das Buch hat sie im Selfpublishing bei Books on Demand veröffentlicht.
Als Testleser habe sie Freunde und deren Kinder engagiert. „Die sind manchmal brutal ehrlich“, erinnert sie sich. Aber es sei ihr wichtig gewesen, zu sehen, ob ihre Geschichte überhaupt beim Zielpublikum ankommt. Stieftochter Julie jedenfalls sei begeistert. Tatsächlich habe die Illustratorin sie mit ins Buch gezeichnet, berichtet Wattler. Und vorne im Buch steht in großen Buchstaben „Für Julie“.
Weitere Ideen für die kleine Schnecke
Die Vierjährige sage schon, dass es ihr Buch sei, erzählt Wattler und lacht. Irgendwo habe sie damit auch Recht, ohne sie hätte es die Geschichte in der Form vermutlich nicht gegeben. Fortsetzung denkbar Sie selbst hat jetzt Blut geleckt. Ihr Kopf höre gar nicht mehr auf, Ideen auszuspucken.
Eine Fortsetzung über die kleine Schnecke kann sich die Autorin gut vorstellen. Vielleicht lerne sie beim nächsten Mal schwimmen oder sie starte nun eine Weltreise, überlegt Wattler. Letzteres würde ihr gut gefallen. Sie selbst ist in Lima geboren und hat dort die ersten drei Jahre ihres Lebens verbracht. Ihr Vater habe viel im Auslandsschuldienst gearbeitet, berichtet sie.
Später zieht die Familie deshalb für ein paar Jahre nach Santiago de Chile. Sie reise immer noch gerne, so die Autorin. Ihr bisheriger Höhepunkt: eine zweijährige Weltreise. Eine Weltenbummlerschnecke würde also gut zu Wattler passen. „Die kleine Schnecke lernt fliegen“ ist bei BoD erschienen und online für 17,99 Euro bestellbar. ISBN: 9783756807673.