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HitzewelleFelder in Zülpich brennen auf mehreren hundert Metern

Lesezeit 3 Minuten
Zülpich Brand 1

Auf mehreren Hundert Metern Länge brannten die Felder. Ausgelöst worden war das Feuer offenbar durch Mäharbeiten.

Zülpich – Gleich mehrere Feldbrände im Raum Zülpich hielten am Samstag etwa 130 Feuerwehrleute in Atem. Es brannten Felder bei Niederelvenich, Rövenich und Juntersdorf. Bei den Löscharbeiten verletzten sich nach Angaben der Polizei drei Feuerwehrleute. Eine Feuerwehrfrau aus Vettweiß erlitt eine Rauchgasvergiftung, ein Feuerwehrmann musste wegen Kreislaufbeschwerden, ein anderer aufgrund einer Knieverletzung im Krankenhaus behandelt werden.

Gegen 16 Uhr war die Zülpicher Feuerwehr wegen eines Brands in der Nähe von Niederelvenich alarmiert worden. Bei Mäharbeiten war laut Polizei ein Feld an der L264 in Brand geraten. Auf der Anfahrt stellte sich heraus, dass auch zwei Felder entlang der L264 zwischen Niederelvenich und dem Kreisverkehr B265/Siechhaus brannten.

Zwei Einsatzstellen auf 600 Metern

„Wir hatten es direkt mit zwei Einsatzstellen zu tun, die etwa 600 Meter auseinanderlagen“, sagte Heiko Bensberg, der mit Daniel Wachendorf den Einsatz koordinierte. Der Polizei zufolge geriet durch den Funkenflug des ersten Brandes der mit Stroh beladene Anhänger eines vorbeifahrenden Traktors auf der L264 in Brand. Der von diesem Fahrzeug ausgehende Funkenflug verursachte das Feuer auf einem weiteren Getreidefeld. Das Zugfahrzeug konnte noch abgekoppelt werden und blieb unbeschädigt. Der Anhänger brannte komplett aus. Die Einsatzleiter alarmierten noch auf der Anfahrt weitere Kräfte nach. Durch den Wind breitete sich das Feuer schnell aus. Teilweise brannte das Feld auf einer Länge von einem Kilometer. „Wir haben Unterstützung aus Düren, dem Rhein-Erft-Kreis und Euskirchen erhalten. Die Zusammenarbeit hat wieder hervorragend funktioniert“, lobte Bensberg.

Als Glücksfall sollte sich herausstellen, dass die Leitstelle des Kreises Düren nicht nur den Löschzug 2 der Gemeinde Vettweiß nach Zülpich beorderte, sondern auch das 10000 Liter Wasser fassende Tanklöschfahrzeug des Feuerschutztechnischen Zentrums in Stockheim alarmierte.

Zülpich Brand 2

Die Strohballen auf dem Anhänger gerieten durch den Funkenflug in Brand. Durch dieses Feuer wurde die Fahrbahndecke der L264 stark beschädigt.

Während ein Großteil der Feuerwehrleute den Brand auf den Feldern bekämpfte, versuchten weitere Kräfte, das auf dem Hänger brennende Stroh zu löschen. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte von Landwirten der Region. Ein Bauer zog das Stroh vom Hänger, damit es besser zu löschen war. Andere Landwirte pflügten mit ihren Traktoren die Felder um, um dem Feuer die Nahrung zu nehmen. „Das war ausdrücklich von uns gewünscht“, berichtete Bensberg.

Zwischenzeitlich war die Zülpicher Feuerwehr wegen eines weiteren Feldbrands bei Juntersdorf alarmiert worden. „Die Löschgruppen, die bis dato den Grundschutz sichergestellt hatten, mussten dann nach Juntersdorf“, so Bensberg. Den Grundschutz sicherten daraufhin die Löschgruppen Kommern und Mechernich, die zum Zülpicher Gerätehaus am Kettenweg ausrückten. Zu diesem Zeitpunkt war der Löschzug 3 der Zülpicher Wehr bereits zum Siechhaus unterwegs, weil sich die Flammen in Richtung Rövenich ihren Weg bahnten.

Anhänger und Fahrbahn beschädigt

Durch das Feuer auf dem Anhänger wurde die Fahrbahndecke der L264 stark beschädigt. Der Abschnitt zwischen Siechhaus-Kreisel/B265 und dem Abzweig nach Rövenich bleibt nach Angaben der Polizei für mehrere Tage gesperrt.

Das Deutsche Rote Kreuz rückte mit einem Verpflegungsteam an die Einsatzstellen aus. Unter der Leitung von Thomas Heinen waren zehn Ehrenamtler im Einsatz. Sie versorgten die etwa 130 Feuerwehrleute und Rettungsdienstmitarbeiter mit Getränken. Dafür hatte das DRK seine Verpflegungsstationen nicht nur am Siechhaus bei Rövenich und der L264 aufgebaut, sondern auch in Juntersdorf. Das Technische Hilfswerk wurde ebenfalls an die Einsatzstellen beordert. Die Mitarbeiter sperrten Straßen und Wirtschaftswege. Bei den Bränden am Samstag entstand laut Polizei ein Gesamtsachschaden im mittleren fünfstelligen Euro-Bereich.

Am Sonntag mussten die Feuerwehrleute aus Zülpich, Juntersdorf und Wichterich unter der Leitung von Dirk Blumenthal erneut zur Einsatzstelle an der L264 ausrücken. Das abgelöschte Stroh war am Samstag auf ein Feld geschoben worden. Und aus diesem Haufen rauchte es am Sonntagmittag wieder, so dass er erneut auseinandergezogen und von der Feuerwehr abgelöscht werden musste.