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City-Bus nach LövenichZülpicher Grüne sehen bei ÖPNV Optimierungsbedarf

Lesezeit 4 Minuten

Der Vorsitzende des Ortsverbandes der Grünen in Zülpich, Bernd Schierbaum, und Fraktionschefin Angela Kalnins wollen Zülpich auch nach 21 Uhr an den ÖPNV anbieten.

Zülpich – „Es kann nicht sein, dass Zülpich nach 21 Uhr von der Außenwelt abgeschnitten ist“, sagt Bernd Schierbaum. Der Vorsitzende des Ortsverbandes der Grünen in Zülpich macht sich deshalb dafür stark, dass von Sonntag bis Donnerstag um 21, 22 und 23 Uhr eine Anrufsammeltaxi- oder eine Taxibus-Verbindung zwischen dem Euskirchener Bahnhof und Zülpich eingerichtet wird. Samstags fährt der letzte Bus der Linie 298 um 2.01 Uhr vom Euskirchener Bahnhof in Richtung Zülpich. „Wenn an den anderen Tagen die Linie um 21 Uhr endet, wäre ein Taxibus eine Möglichkeit, trotzdem noch nach Zülpich zu kommen. So wäre ein Anschluss an die Züge aus Köln, Bonn und Trier gewährleistet“, sagt Schierbaum.

Taxi-Bus und Aufsammeltaxi

Zudem sollte eine Verbindung ab dem Adenauerplatz nach den späten Fahrten der Linie 298 freitags und samstags zu den von der Buslinie nicht angefahrenen Dörfern eingerichtet werden, fordert der Grünen-Vorsitzende. Auch für diese Versorgungslücke bringt Schierbaum den Taxi-Bus oder das Anrufsammeltaxi ins Spiel. Die Grünen fordern die Stadtverwaltung auf, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu klären. Ein entsprechender Antrag soll in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses diskutiert werden.

Die Grünen starten mit dem Antrag eine wahre Offensive im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für Zülpich, denn auch über die Bördebahn und den City-Bus haben sich Schierbaum und Co. Gedanken gemacht. Seitdem die Bördebahn im Vorlaufbetrieb ist – also sechsmal am Tag zwischen Euskirchen und Düren hin und her fährt –, ist auch der City-Bus (Linie 774) in Zülpich unterwegs. Der Bus verbindet den Zülpicher Bahnhof mit den wichtigsten Stationen in der Kernstadt. Er fährt vom Bahnhof via Stadt- und Schulzentrum bis zum Seepark. Der Rückweg ist ähnlich. Dabei steht noch ein Schlenker in Richtung Friedhof an. Passagiere des Zülpicher City-Busses haben Anschluss an die Bördebahn.

Die Grünen haben nach knapp zwei Monaten ersten Optimierungsbedarf ausgemacht. Der Bus habe am Seepark eine Wartezeit von mindestens sieben Minuten, führt die Fraktionsvorsitzende Angela Kalnins an. In dieser Zeit könne der Bus problemlos, so die Zülpicherin, bis nach Lövenich fahren, um den Ort an den City-Bus anzubinden: „Die Strecke ist so kurz, dass es zu keiner relevanten Verteuerung der Betriebskosten kommen dürfte, da der Fahrer in der Zeit ohnehin im Einsatz ist.“ Geht es nach den Grünen, fährt die City-Bus-Linie 774 mindestens bei jeder zweiten Fahrt zum Seepark auch Lövenich an. Ein entsprechender Antrag ist bereits formuliert. Allerdings liegt die Entscheidung nicht bei der Zülpicher Stadtverwaltung, sondern beim Kreis Euskirchen, der für den ÖPNV zuständig ist.

Erste Fahrt eine Stunde früher

Kalnins und Schierbaum machen sich außerdem dafür stark, dass die erste Fahrt der Bördebahn nicht um 6.51 Uhr startet, sondern um 5.51 Uhr. Die Stunde sei für Pendler nach Köln und Bonn wichtig, so Schierbaum. Aktuell schaffe man es zwar um 8 Uhr am Kölner Hauptbahnhof zu sein, doch das sei mitunter für Pendler schon ein K.o.-Kriterium. „Wer früher beginnen muss, fährt nicht mit der Bördebahn. Dem würde die Stunde helfen“, so Schierbaum. Er nutzt die Bahn nach eigenen Angaben regelmäßig und hat festgestellt, dass die Bürger die Verbindung immer häufiger für sich entdecken. Deshalb sei es wichtig, dass künftig alle Zülpicher Dörfer an die Bördebahn angebunden würden, so Schierbaum: „Das Ziel muss es sein, den Individualverkehr zurückzudrängen. Dafür brauchen wir attraktive ÖPNV-Verbindungen.“

Laut Schierbaum ist in der Bördebahn zu lesen, dass die Fahrkartenautomaten zum 1. März abgebaut werden sollen. „Das wäre kontraproduktiv, weil weder in Zülpich noch in Nemmenich Fahrkartenautomaten auf dem Bahnsteig stehen“, sagt er. Die sollen aber, so Herbert Häner, Geschäftsführer der Ruhrtalbahn, kommen: „So lange können Tickets beim Kundenbetreuer in der Bahn gekauft werden.

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Die Installation einer Laufbandanzeige am Bahnsteig, die den Bürgern mitteilt, wann die nächste Bahn kommt, soll es aber erst mit dem Vollausbau geben. Eine Installation sei mit hohen Investitionen verbunden, so der Geschäftsführer. Schierbaum: „Es ist schade, dass viele kleinere Dinge nicht funktionieren.“