In Zülpich wird ein „mediterraner Palmenstrand“ am Wassersportsee entstehen. So kündigt es zumindest die Seepark gGmbH an. Und für das Klima sollen die Pflanzen auch noch gut sein.
45 Palmen im Seepark:Römerstadt macht auf „Palma de Zülpich“
Schon die Formulierungen in der Pressemitteilung der Seepark gGmbH gereichten jedem Hochglanz-Reiseprospekt zur Ehre. Da wimmelt’s nur so von Fernweh-Trigger-Begriffen wie „Zülpicher Riviera“, „Mediterraner Palmenstrand“ und „Urlaubsfeeling garantiert!“
Es klingt nach Mauritius und Bali. Und es geht um Zülpich. Wem die Côte d'Azur zu dürr und die Südsee zu entlegen ist – kein Problem? Palmen am Strand – das gibt’s bald vor der eigenen Haustür. „Rund 45 Palmen“, so vermeldet die Seepark gGmbH nicht ohne Stolz, „werden an der Badestelle gepflanzt und sorgen zusammen mit zwei Sonnenschutznetzen zukünftig für eine natürliche Beschattung des Strandes.“
Zülpich: Palmen und weitere Schattenspender kosten 250.000 Euro
Das weckt sommerliche Gefühle in eiskalten Zeiten – und bekehrt wohl auch den stursten EU-Skeptiker. Denn die Palmenbepflanzung und einiges mehr verdanken die Strandgänger einem Programm der Europäischen Union, das die Beschattung und Begrünung hitzebedrohter Flächen fördern und Erholungsflächen ökologisch aufwerten soll. Bevor uns die sommerliche Hitze auf die Palme bringt, bringt uns die EU unter die Palme – und lässt sich das Zülpicher Palmenparadies und andere Verbesserungen 250.000 Euro kosten.
Denn mit den 45 Hanfpalmen ist es längst nicht getan. Zahlreiche Bäume sollen auf der Liegewiese zusätzlich für Schatten sorgen – genauso wie Strauchpflanzungen am Wohnmobilhafen. Als weitere Hitzeschutzschilde sind zwei dynamische, sechs mal zwölf Meter große Überdachungen vorgesehen. Laut Pressetext sind sie „nach Vorbild aus dem Mittelmeerraum gefertigt“ und rahmen einen neu errichteten Steg ein, der den barrierefreien Wasserzugang gewährleiste.
Somit entspreche die gGmbH dem oft geäußerten Wunsch nach Schatten, frohlockt Geschäftsführer Christoph M. Hartmann: „Nun haben wir eine Lösung gefunden, die Mensch und Natur gleichermaßen kühlenden Halbschatten bietet, sich dennoch in das natürliche Bild des Parks harmonisch einfügt und den Gästen nicht den Platz der Liegefläche raubt.“
Im Frühjahr sollen alle Palmen im Seepark Zülpich geplanzt werden
Was will man mehr? Zumal es sich bei den Palmen um die in der Toskana kultivierte Gattung „Trachycarpus fortunei“ handelt, laut Fachplaner standortgerecht und klimaresilient. Sie könne mit der Bodenbeschaffenheit umgehen und durch einen verhältnismäßig geringen Bodenaustausch mit entsprechenden Substraten und einer Spezialerde nachhaltig wachsen. „Die Art ist besonders winterfest und wird bis zu zwölf Meter hoch“, so die gGmbH.
Laut dem Experten weise die Toskana im Winter ähnliche klimatische Verhältnisse auf wie die Voreifel-Region/Zülpicher Börde. Im Frühjahr sollen die Pflanzen nun eingebracht werden, damit sie im nächsten Winter ausreichend angewachsen sind. Die Copacabana ist ja schließlich auch nicht an einem Tag erbaut worden.
Preise für Eintrittskarten bleiben gleich
Die Seepark Zülpich gGmbH wird die Preise der Dauer- und Tagestickets für die Saison 2023 nicht erhöhen. „Wir können nachvollziehen, dass viele Ausflugsziele und Schwimmbäder die Preise erhöhen müssen. Und auch bei uns gab es Überlegungen dazu.
Nun freuen wir uns aber, die aktuellen Eintrittspreise im Tagesgeschäft beibehalten zu können. Anpassungen wird es lediglich bei den Eintrittspreisen von Sonderveranstaltungen wie beispielsweise dem Drachenfest geben. Doch auch dann ist der Besuch mit unserer Dauerkarte ohne Zusatzeintritt weiterhin kostenfrei“, so Geschäftsführer Christoph M. Hartmann.
Der Vorverkauf der Dauerkarten für die Saison 2023 findet derzeit im Rathaus Zülpich sowie postalisch und per E-Mail statt. Noch bis zum 13. Januar gebe es die Jahreskarte zum Vorzugspreis.