Auf einem Teil des Zülpicher Sees hat sich ein Algenteppich ausgebreitet. Dieser ist nach Angaben des Kreises Euskirchen aber ungefährlich.
Kontrolle durch den KreisAlgenteppich bedeckt einen Teil des Zülpicher Sees
Von der Wasseroberfläche des Zülpicher Wassersportsees sieht am südöstlichen Ufer fast nichts mehr. Östlich des Domizils des Ruder- und Segelclubs in Richtung Lövenich ist es vor allem eins: grün.
Der Wind hat in den vergangenen Tagen einen Algenteppich in diesen Bereich des Wassersportsees getrieben und ihm das Aussehen einer Art Seenplatte verpasst.
Kreis: Keine Gefahr durch die Algen am Zülpicher See für die Bevölkerung
Obwohl es mehrere Hundert Quadratmeter Algen sind, die zudem auch noch leicht moderig riechen, besteht nach Angaben der Seepark gGmbH und des Kreises Euskirchen keine Gefahr für die Bevölkerung.
„Mitarbeiter des Gesundheitsamts haben am Dienstagabend und Mittwochmorgen vor Beginn des Badebetriebs eine Kontrolle des Zülpicher Sees durchgeführt“, sagt Sven Gnädig, Pressesprecher des Kreises Euskirchen.
Bei der optischen Prüfung habe sich kein Hinweis auf ein Vorliegen von Blaualgen ergeben, so Gnädig: „Während der Badesaison finden monatliche Beprobungen auf mögliche Keimbelastungen statt. Sollte sich ein Hinweis auf das Vorliegen von Blaualgen ergeben, werden wir spezifische Wasseruntersuchungen empfehlen.“ Solche Hinweise gebe es aktuell nicht.
Klares Wasser des Sees lässt Algen bei Sonnenschein schnell wachsen
Die Wasserqualität sei ausgezeichnet und Baden im See sei uneingeschränkt möglich, sagt auch Jan Blatzheim, Sprecher der Seepark gGmbH. Ein Indiz für die gute Wasserqualität sei, so Blatzheim, die aktuell klare Bodensicht im Bereich der Badestelle. Die Algenblüte im Spätsommer sei normal und in diesem Jahr durch die Wetterlage begünstigt worden.
Das klare Wasser des Sees sorge dafür, so Blatzheim, dass Sonnenlicht gut in den See einstrahlen könne. Das wiederum führe zu einem starken Algenwachstum. Es handele sich nicht um die gesundheitsgefährdenden Blaualgen. Bei den sichtbaren Algen handele es sich um die Blüte von Wasserpflanzen, genauer von Bodenwurzlern.
Zülpicher See: Mähboot kommt regelmäßig zum Einsatz
Die Badeaufsicht ziehe tägliche etwa eine halbe Radlader-Schaufel Grünpflanzen aus dem See, damit der Badebereich algenfrei bleibe. Zudem schicke der Seepark zweimal im Jahr ein Mähboot aufs Wasser, um einen Großteil der Pflanzen und deren Wurzeln an der Badestelle aus dem See zu holen.
Das Mähboot kommt seit sechs Jahren regelmäßig im Seepark zum Einsatz, um vor allem Seegras und Algen abzumähen und zu entfernen. Allein im Jahr 2017 holte die Spezialfirma vor der Badesaison etwa acht Kubikmeter Wasserpflanzen aus dem Zülpicher See. Das Mähboot verfüge über ein Förderband, das den Grünschnitt direkt dem Wassersportsee entnimmt, Blatzheim.
Seepark: Uferbepflanzung soll Überhitzen des Wassers verhindern
Die verwurzelten Wasserpflanzen seien seit der Mahd vor den Sommerferien nicht wesentlich nachgewachsen. „Einen weiteren Einsatz des Mähbootes haben wir deshalb verworfen“, so Blatzheim. Im Rahmen von Klimaresilienzmaßnahmen wurden laut dem Seepark-Sprecher im vergangenen Jahr zudem umfangreiche Bepflanzungen an den Uferzonen des Seeparks und vor dem Lago-Beach umgesetzt. Die Maßnahme sei wichtig, um der Überhitzung des Gewässers entgegenzuwirken und die Wasserqualität zusätzlich zu fördern.
In den vergangenen Jahren gab es im Zülpicher See vereinzelt den Verdacht auf Blaualgen. 2016 wurde der Badebetrieb vorsichtshalber kurzfristig eingestellt. Die Stadt wollte damals kein Risiko eingehen. Der Verdacht bestätigte sich genauso wenig wie im vergangenen Jahr. Auch da handelte die Stadt und gab unter anderem Schwangeren und Kleinkindern den Hinweis, nicht im Zülpicher See zu baden.
Derzeit gebe es keine Hinweise, die ein Badeverbot erforderlich machen könnten, sagt Blatzheim. Das Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz NRW stufe die Wasserqualität des Sees als ausgezeichnet ein. Während der Badesaison werde das Wasser an verschiedenen Stellen mindestens monatlich durch eine Probe, die im Labor untersucht wird, sowie mit regelmäßigen Sichtproben überprüft. Auch die Seepark-Mitarbeiter seien für das Thema sensibilisiert.