Fortuna Köln hakt Aufstieg abWelche Rolle spielt der Ende-Abschied?
Köln – Es hätte ein Oster-Wochenende ganz nach dem Geschmack des SC Fortuna Köln werden können. Preußen Münster, Tabellenführer der Regionalliga West, patzt wenige Tage vor dem direkten Duell mit dem Südstadt-Klub beim 3:3 in Lippstadt. Und Verfolger Rot-Weiss Essen kommt nicht über ein 1:1 gegen die Mönchengladbacher Reserve hinaus. Doch ist die Fortuna aktuell mit zu vielen eigenen Baustellen beschäftigt und in keiner Verfassung, um vom Straucheln der Konkurrenz profitieren zu können. So verloren in Kölner am Samstag im Südstadion 2:3 gegen den SC Wiedenbrück und haben nun acht Punkte Rückstand auf Münster. Bei noch fünf ausstehenden Saisonspielen ist das Thema Aufstieg abgehakt. Als Tabellenfünfter soll die Liga-Saison zu einem versöhnlichen Abschluss gebracht werden. Wobei der Fokus auf dem Verbandspokal liegt – im Halbfinale wartet am 3. Mai Liga-Konkurrent Alemannia Aachen.
Bis dahin will Alexander Ende sein Team wieder zurück in die Spur bringen. „Ich möchte mehr Willen und mehr Gier sehen. Wir brauchen mehr mutige Ballbesitzphasen und mehr spielerische Elemente“, sagte der Trainer nach dem nächsten Rückschlag im Südstadion. „Wir waren eine Mannschaft mit extrem aggressivem Pressing, enormer Kopfballstärke und mit Ideen nach vorne – und zwar nicht im Niemandsland des Spielfeldes. Das hat uns ausgemacht, da wollen wir hin zurück.“
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Wiedenbrück war durch die Tore von Stanislav Fehler (34.) und Bjarne Pudel (45.) vor der Pause 2:0 in Führung gegangen. Leon Demaj gelang in der 56. Minute der Anschlusstreffer. Doch Ufumwen Osawe stellte kurz vor Schluss den alten Vorsprung wieder her (89.). Fortuna-Kapitän Jannik Löhden, gegen Spielende einmal mehr als Brechstangen-Lösung im Sturmzentrum aktiv, traf in der Nachspielzeit zum 2:3 (90.+5). Seit dem 11. Februar warten die Kölner auf einen Heimsieg.
„Die Nacht nach dem Spiel war sehr kurz“, berichtete Trainer Ende. „Ich habe mich – wie immer nach Niederlagen – extrem geärgert.“ Seine Mannschaft habe erneut eine Großchance zur eigenen Führung vergeben, um den Gegner dann zu einem Treffer einzuladen. „Dann laufen wir hinterher. Das kostet natürlich Kraft“, so Ende.
Fortuna Köln zu Gast in Münster
Am Dienstagabend (19 Uhr) ist die Fortuna bei Spitzenreiter Münster zu Gast. „Das ist vielleicht der genau richtige Zeitpunkt, um gar nicht so viel über unsere Situation nachzudenken. Das wird ein Highlight“, sagte Ende. „Wir haben die Chance, dass wir sportlich auf die Meisterschaft Einfluss nehmen können.“ Die Fortuna könnte Preußen ein Bein stellen und Essen im Titelrennen Schützenhilfe leisten – für Selbsthilfe ist es in der Liga aus Kölner Sicht wohl zu spät.
Auch der feststehende Abschied von Trainer Ende im Sommer dürfte ein Baustein von Fortunas Krise sein. „Wir haben fast zwei Jahre den gleichen Traum verfolgt. Und wenn derjenige geht, der in Gesprächen mit den Spielern versucht hat, diesen Weg zu zeichnen, dann ist das bestimmt ein Thema für die Spieler. Genau wie sie sich fragen, wie es mit ihnen weitergeht oder wer neuer Trainer wird“, sagte Ende. „Aber ist natürlich auch unserer Job, das bei Spielen auszublenden. Es darf keine Ausrede sein. Ich werde bis zum letzten Tag Vollgas geben. Das erwarte ich auch von der Mannschaft.“