Gerhard Richter lebt in der Krise isoliert
Köln – Gerhard Richter lebt derzeit wie die meisten alten Menschen isoliert. Er habe aber auch vor der Corona-Krise schon ein relativ zurückgezogenes Leben in seinem Haus in Köln geführt, sagte der 88 Jahre alte Maler der Deutschen Presse-Agentur in Köln. „Insofern merke ich den Unterschied nicht so sehr.”
Er informiere sich regelmäßig über die Pandemie in den Medien. Sonst bekomme er nicht allzu viel davon mit. Hin und wieder zeichne er ein wenig. Dass im Zusammenhang mit dem Hamstern von Toilettenpapier jetzt mitunter sein Gemälde „Klorolle” von 1965 als Illustration genutzt werde, sei ihm nicht so recht. Eher ließen sich zum Beispiel - so man es denn unbedingt wolle - seine Bilder von brennenden Kerzen auf die derzeitige Krise beziehen. Manche erblickten darin vielleicht ein Zeichen der Hoffnung und des Trostes.
Er sei sich aber nicht sicher, dass die Kunst den Menschen in einer solchen Lage helfen könne. „Das weiß ich nicht, da bin ich nicht der Richtige”, sagte Richter. Vermutlich hänge es vom Einzelnen ab. Fest stehe nur, dass sich die äußeren Umstände des Lebens einschneidend verändert hätten: „Die hektische Betriebsamkeit, die wir hatten, entfällt.” (dpa)