Gummersbach im Heimat-CheckGute Noten für Verbundenheit und Einkaufsmöglichkeiten
Gummersbach – Mit der Schulnote „befriedigend“ endet der Heimat-Check für Gummersbach. Damit landet die Kreisstadt auf Rang 44 der 74 teilnehmenden Ortschaften im Verbreitungsgebiet dieser Zeitung. Bei einem Blick auf die Einzelnoten fällt auf, dass die Heimatverbundenheit und die Einkaufsmöglichkeiten (beide 2,8) die besten Noten für Gummersbach bedeuten.
Das spricht dafür, dass die Anstrengungen der vergangenen fast 20 Jahre mit der Revitalisierung des Steinmüllergeländes und der Ansiedlung des Forums Gummersbach Früchte tragen. Die handelnden Personen dürfte das freuen.
Geht es indes nach den Menschen, die an der Onlineabstimmung dieser Zeitung teilgenommen haben, dann ist vor allem in Sachen Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) noch einiges an Nachholbedarf. Mit einer Note 3,5 ist der ÖPNV das Schlusslicht in der Notenskala. Gleich danach kommt mit einer 3,4 das Gemeinschaftsgefühl. Interessant ist auch, das rund ein Viertel der Umfrageteilnehmer sich vorstellen kann, die Kreisstadt als Wohnort zu verlassen. Den überwiegenden Teil von ihnen zieht es nach Bonn.
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Mit dem Niedergang der Firma Steinmüller Ende der 1990er Jahre drohte auch der Kreisstadt der Kollaps. Doch die Verantwortlichen in Rat und Verwaltung stellten sich der Aufgabe, sahen das Steinmüllergelände als Chance, die Stadt neu zu bauen. Mit dem Umbauprozess, der bis heute andauert, sorgte das Team um Bürgermeister Frank Helmenstein, den langjährigen Baudezernenten Ulrich Stücker sowie dessen Nachfolger Jürgen Hefner für landes- und bundesweite Aufmerksamkeit.
Mit der Ansiedlung des Forums auf dem Steinmüllergelände kam wieder Leben auf das ehemalige Industrieareal. Die Handballer des VfL Gummersbach erhielten auf dem Gelände in Form der Schwalbe-Arena eine neue Heimat. Gleich nebenan ist die Halle 32, eine ehemalige Industriehalle der Steinmüllers.
TH trieb Entwicklung des Steinmüllergeländes voran
Sie erinnert nicht nur an die Gesichte des Geländes, sie ist auch Aufführungsort zahlreicher Kulturveranstaltungen sowie Hörsaal für die Technische Hochschule. Apropos TH: Sie war, als sie im Jahr 2007 eingeweiht worden ist, eine Art Initialzündung für die weitere Entwicklung des Areals, die vor einigen Monaten mit der Einweihung des Seven, Gummersbachs neuem Kino, einen weiteren Höhepunkt erlebte.
Doch Gummersbach ist weitaus mehr als VfL, Forum und Steinmüllergelände. Gummersbach ist auch Ziel für Erholungssuchende . Die Aggertalsperre oder die nahe gelegene Kirche in Lieberhausen sind beliebte Ausflugsziele. Dort zu leben, wo andere ihre Freizeit verbringen möchten, hat durchaus Charme.
Tolle Gemeinschaft auf dem Dorf
Mit seinen 75 Ortsteilen ist Gummersbach außerhalb der Innenstadt recht dörflich. Die Menschen, die dort leben, haben ihre ganz eigenen Bedürfnisse. Wie man sich als Dorfgemeinschaft zusammentun und engagieren kann, erlebt man etwa in Hülsenbusch. Eine Dorfkneipe, die von einer Genossenschaft geführt wird, ein gut bestückter Wochenmarkt und als jüngstes Projekt ein Ärztehaus zeugen von einer tollen Gemeinschaft in dem Dorf.
Ehrenamtliches Engagement ist auch die Basis für das „Mobile Aggertal“. Der kostenlose Fahrservice ist der Garant dafür, dass gerade ältere Menschen im Raum Dieringhausen ihre individuelle Mobilität nicht verlieren. Der Fahrdienst ist inzwischen so gut eingeführt, dass er innerhalb der Stadt beispielgebend für weiteres Engagement sein soll. Von fehlendem Wir-Gefühl kann hier keine Rede sein.