Herabstürzende Betonplatte: Untersuchungen durch Ingenieur
Köln/Düsseldorf – Nach dem tragischen Tod einer Kölner Autofahrerin, die in ihrem Wagen von einer Betonplatte erschlagen worden war, ermitteln Polizei und Sachverständige weiter die Ursache. Neue Erkenntnisse dazu gab es zunächst nicht, wie ein Polizeisprecher sagte. Eine tonnenschwere Betonplatte hatte sich am Freitagvormittag auf der Autobahn 3 zwischen dem Kreuz Köln-Ost und der Anschlussstelle Köln-Dellbrück aus einer Lärmschutzwand gelöst und war auf den vorbeifahrenden Wagen einer 66 Jahre alten Kölnerin gestürzt. Das Auto wurde zerquetscht, die Frau starb darin.
Die Ermittlungen führt die Kölner Kriminalpolizei, da es kein „klassischer Verkehrsunfall” sei, hieß es. Es handele sich um ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren. Dabei werde geprüft, ob es sich um ein Tötungsdelikt - zum Beispiel aus Fahrlässigkeit - handeln könnte, hatte ein Sprecher gesagt.
Die Autobahn war in Richtung Ruhrgebiet zunächst zeitweise gesperrt worden, am Samstag war sie wieder befahrbar. Nur die rechten Fahrspuren entlang der Lärmschutzwände blieben in beide Richtungen gesperrt. „Das ist notwendig wegen der Prüfung der Lärmschutzwände”, hatte der Landesbetrieb Straßen.NRW erklärt. Ein Ingenieur hatte die Unglücksstelle am Samstag bereits untersucht.
Mit dem Vorfall soll sich am Mittwoch auch der Verkehrsausschuss des Landtags beschäftigen. Die SPD-Fraktion hat eine Aktuelle Viertelstunde beantragt, in der die Landesregierung über das Unglück selbst und den Zustand der Lärmschutzwände vor Ort und in ganz NRW berichten soll.
„Der tragische Tod der Autofahrerin macht uns alle fassungslos”, sagte Carsten Löcker, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Das Unglück müsse aufgeklärt werden. „Gleichzeitig müssen wir ausschließen, dass weitere Gefahr von den Lärmschutzwänden ausgeht.” (dpa/lnw)