Hermülheim im Heimat-CheckUmgehungsstraße eröffnet neue Perspektiven
- Kein Hürther Ortsteil wird sich in den kommenden Jahren so wandeln wie Hermülheim.
- Die Umgehungsstraße bietet dem einwohnerstärksten Bereich Hürths große Perspektiven.
- Der sinkende Verkehr eröffnet die Möglichkeit, an der Luxemburger Straße ein urbanes Gebiet mit Aufenthaltsqualität zu schaffen – auch durch Außengastronomie.
- Hürth im Heimat-Check: heute Hermülheim.
Hürth-Hermülheim – Kein Hürther Ortsteil hat sich in der jüngeren Vergangenheit so stark verändert wie Hermülheim – und wohl keiner wird sich in den kommenden Jahren weiter so wandeln. Ab Mitte der 1960er-Jahre entstand in der geografischen Mitte Hürths das neue Stadtzentrum. Und für die Zukunft eröffnet die Ortsumgehungsstraße B 265n, die sich gerade im Bau befindet, dem einwohnerstärksten Ortsteil große Entwicklungsperspektiven.
Noch verläuft eine Hauptverkehrsachse in Richtung Köln mitten durch Hermülheim. Über die Luxemburger Straße wälzt sich jeden Tag eine Blechlawine. Nach der Freigabe der Umgehungsstraße soll sich der Verkehr halbieren – das bedeutet laut einer Prognose aber immer noch gut 10.000 Autos am Tag. An der „Lux“ soll dennoch das entstehen, was Hermülheim bisher nicht hat: ein urbaner Bereich mit Außengastronomie und Aufenthaltsqualität. Blaupause für den Wandel ist ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK), das die Stadt gemeinsam mit einem Planungsbüro und den Bürgern ausgearbeitet hat.
Das Konzept setzt Eckpunkte für die Entwicklung der Luxemburger Straße und die Gebiete westlich und östlich davon. Und es ist Grundlage für das Einwerben von Städtebaufördermitteln.
Ortsvorsteher Hans-Josef Lang knüpft große Erwartungen an das ISEK. Er hofft, dass es gelingen wird, für Hermülheim den bislang fehlenden Ortskern zu schaffen. Den Grundstein hat die Ortsgemeinschaft vor über zehn Jahren gelegt und aus dem Platz Am Alten Bahnhof einen Treffpunkt mit Wappenbaum, Bänken und Bücherschrank gemacht.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Ortsgemeinschaft tut viel für den Zusammenhalt. Zur Seniorenfeier kamen gerade wieder 300 Einwohner, die älter als 65 Jahre sind, ins Schützenhaus. „Das sind fast zehn Prozent der Eingeladenen“, freut sich Lang über die große Resonanz. Und jedes Jahr gehen 600 Kinder aus den örtlichen Schulen und Kitas mit beim Martinszug. Bei vielen Aktivitäten marschieren die Schützen vorneweg. Die Hubertus-Bruderschaft ist mit 250 Mitgliedern einer der größten Verein in Hermülheim – und der größte Schützenverein in der Stadt.
Zuzügler lieben Hermülheims gute Infrastruktur
Dass Hermülheim bei Zuzüglern so beliebt ist, liegt neben der Nähe zu Köln an der guten Infrastruktur. Vor allem junge Familien ziehen in die Neubaugebiete, darunter mit dem Kirschblüten-Carré ein preisgekröntes, Generationen verbindendes Quartier. „Hermülheim ist ein sehr familienfreundlicher Ort“, sagt Lang und verweist auf zehn Kitas und zwei Grundschulen. Fast alle weiterführenden Schulen liegen in Hermülheim. Die Nahverkehrsanbindung ist attraktiv: Am Busbahnhof treffen sich alle Stadtbuslinien, mit der Stadtbahn kommt man schnell nach Köln und Bonn, und der DB-Bahnhof Kalscheuren liegt um die Ecke.
Wer Bus und Bahn nutzt, geht einem Problem aus dem Weg: Parkplätze sind fast überall Mangelware, räumt Lang ein. Sehen lassen kann sich das Freizeitangebot. Es gibt ein großes Kino am Einkaufszentrum Hürth-Park, ein Bowling-Center, das Familienbad und den Erlebnisbauernhof Gertrudenhof. Der Weg ins Grüne ist nicht weit: Bürgerpark und dem Burgpark locken ins Freie. „Wir sind die grüne Oase von Hürth“, sagt Lang.