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Institut: Wirtschaft wird 2022 Vorkrisen-Niveau übertreffen

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Düsseldorf – Die Wirtschaftsleistung in Nordrhein-Westfalen wird nach Einschätzung des RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in diesem Jahr das Niveau vor der Corona-Krise übertreffen. In ihrem am Montag veröffentlichten Konjunkturbericht erwarten die Wirtschaftsforscher für das bevölkerungsreichste Bundesland trotz der anhaltenden Pandemie und der Lieferengpässe in vielen Bereichen ein Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent. Damit liege die Wirtschaftsleistung 2022 voraussichtlich 2,2 Prozent über dem Vorkrisenniveau.

Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) betonte: „Wir sind im Deutschlandvergleich gut durch die Corona-Pandemie gekommen - 2020 und 2021 sogar besser als der Bund.” Die NRW-Konjunktur sei nicht so stark eingebrochen und habe sich etwas schneller erholt als die Konjunktur in Deutschland insgesamt. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland wird laut RWI in diesem Jahr um 1,9 Prozent über dem Vorkrisenniveau liegen.

Der RWI-Konjunkturexperte Torsten Schmidt betonte, dass NRW konjunkturell besser durch die Krise gekommen sei als der Bund, habe auch damit zu tun, dass zuletzt wachstumsschwache Branchen wie die Autoindustrie in NRW weniger stark vertreten seien als in Bayern oder Baden-Württemberg. Branchen, in denen NRW stark sei, wie Chemie oder Pharma seien dagegen besser durch die Krise gekommen.

Der Präsident der Industrie- und Handelskammer NRW, Ralf Stoffels, blickte allerdings mit Sorge auf den eskalierenden Ukraine-Konflikt. Es seien weitere Einschränkungen des Aufschwungs zu befürchten, „wenn dort weiterhin gezündelt wird”, warnte er. „Unsicherheit ist Gift für die Wirtschaft.”.

Pinkwart drängte, angesichts der Fortschritte der Impfkampagne und der geringeren Belastung des Gesundheitssystems durch die Omikron-Variante die coronabedingten Einschränkungen des Alltags rasch zu reduzieren. Vor allem die 2G-Regel im Einzelhandel und die 2G+ Regelung im Gastgewerbe sollten nach seinen Worten „schnellstmöglich” aufgehoben werden.

© dpa-infocom, dpa:220214-99-121385/2 (dpa/lnw)