Beim Herumstreunern war der vier Monate alte Stubentiger in einen Schacht gefallen, den es eigentlich gar nicht geben sollte.
Einsatz in GrevenbroichKätzchen in Todesfalle gefangen – Feuerwehr greift zu drastischen Maßnahmen
Bereits am späten Montagabend (12. August) nahm eine dramatische Rettungsaktion in Grevenbroich ihren Anfang. Gegen 22 Uhr hörten die Bewohner eines Hauses im Ortsteil Hemmerden plötzlich heftiges Gejammer aus einem nicht zugänglichen Bereich ihres Dachbodens. Schnell erkannten sie: Es handelte sich um die Klagelaute ihres kleinen Katers Leo, ein erst vier Monate alter Stubentiger.
Beim herumstreunern war das Kätzchen offenbar in einen Schacht gefallen. Es stellte sich als eine Todesfalle, denn weder das Tier, noch seine Besitzer konnten Leo befreien. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Feuerwehr zu alarmieren.
Endoskop-Kamera, Bohrungen, Dachabbauten: Feuerwehr lässt keinen Versuch aus
Die Rettung stellte sich allerdings als Herausforderung heraus. Denn trotz Einsatz einer Endoskop-Kamera und mehreren Rettungskräften, die sich an der Suche beteiligten, konnte der Kater zunächst nicht gefunden werden.
Mehrere Löcher wurden für die Endoskop-Kamera gebohrt, die Wehrleute entfernten sogar Teile des Daches auf dem Anbau sowie am Haupthaus. Doch der genaue Aufenthaltsort des Katers blieb unklar.
Feuerwehr findet Schacht auf alten Bauzeichnungen
„Erst auf Basis alter Bauzeichnungen der Eigentümer entdeckten die Retter schließlich einen gefangenen, offenbar beim Bau der Häuser abgemauerten Gebäudewinkel, in den der Kater gestürzt sein musste und aus dem sich das Tier aus eigener Kraft nicht mehr selbst würde befreien können“, erklärt Thomas Kuhn, Pressesprecher der Feuerwehr Grevenbroich.
Als Leo dann schließlich gegen 5.30 Uhr hinter einer Wand im Wohnzimmer zweifelsfrei geortet werden konnte, entschied man sich in Absprache mit den Hausbesitzern, die Zimmerwand zu dem unbekannten Schacht aufzubrechen.
Nach rund siebeneinhalb Stunden konnte der Kater endlich seiner Familie wiedergegeben werden. Das Tier war erschöpft, aber wohlauf. Die Eigentümer werden allerdings ein paar Renovierungskosten zu tragen haben – aber die werden sie für ihren Leo bestimmt gerne aufbringen.