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Kommentar zur KamerasBodycams schützen auch die Bürger – vor einer überharten Polizei

Lesezeit 2 Minuten
Bodycams_NRW

Polizistinnen der Streifenpolizei führen Bodycams vor. 

  1. Das Land NRW will 9000 Schulterkameras für Streifenbeamte im Land kaufen.
  2. Die Aufzeichnung von Einsätzen soll die Polizei vor den zunehmenden Angriffen schützen.
  3. Umgekehrt gilt der Schutz für die Bürger aber auch. Denn auch manche Beamte gehen bei Einsätzen nicht korrekt vor. Ein Kommentar.

Die Polizisten in NRW waren im vergangen Jahr mehr als 7400 Attacken von aggressiven Bürgern ausgesetzt.

Zunehmend häufiger werden die Beamten oft aus nichtigem Grund schwer beleidigt, angespuckt oder körperlich angegriffen. Täter, die am Wochenende volltrunken oder im Drogenrausch auf die Polizisten losgehen, kommen vor Gericht oft mit milden Strafen davon, wenn sie dort ausgenüchtert und gesittet als brave Jungs auftreten.

Künftig müssen die Täter mit harten Konsequenzen rechnen. Denn die Bodycams, die jetzt zum ständigen Begleiter der NRW-Polizei werden, dokumentieren vor Gericht schonungslos, wie sich Angreifer daneben benehmen und welche Delikte begangen wurden. Die Hoffnung, dass die die Geräte auf renitente Zeitgenossen abschreckend wirken, ist daher mehr als berechtigt.

Die deeskalierende Wirkung wurde im Pilotversuch bei ausgewählten Polizeibehörden allerdings nur indirekt bestätigt. Denn die Zahl der Angriffe war sogar höher, dies wird aber im Innenministerium auf das defensivere Verhalten der Polizisten unter Kamerabeobachtung zurückgeführt.

Zum Glück gehen die meisten Einsatzkräfte auch in kritischen Situationen völlig korrekt vor. Aber auch unter den Beamten gibt es welche, die sich bisweilen im Ton vergreifen oder überhart vorgehen. So gehen pro Jahr rund 4000 Bürger-Beschwerden über Polizeibeamte beim Innenministerium ein.

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Das Ziel der Landesregierung bei der Einführung der Bodycams ist es, die Polizisten vor aggressiven Bürgern schützen. Dass das auch umgekehrt funktioniert, sollte die Beamten nicht von einem konsequenten und notfalls robusten Vorgehen gegen Straftäter abhalten. Das Vertrauen der Bürger in Rechtsstaat und Polizei ist ein hohes Gut. Ein transparenter Umgang mit dem Videomaterial ist daher unabdingbar.