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Kommentar zur WahlWarum die SPD in NRW jetzt gut lachen hat

Lesezeit 2 Minuten
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Hat momentan gut lachen: Thomas Kutschaty, SPD-Vorsitzender in NRW

Nach der Wahl ist vor der Wahl. Die letzten Wahlplakate von Olaf Scholz, Armin Laschet und Annalena Baerbock werden kaum verschwunden sein, da steht in NRW der nächste Wahlkampf an. Im Mai 2022 wird der Düsseldorfer Landtag neu gewählt. Nach dem desaströsen Ergebnis der Union bei der Bundestagwahl dürfte es für CDU und FDP schwer werden, in NRW als Zweierbündnis weiter zu regieren. Sollte es im Bund eine Ampel geben, könnte das auch zum Modell für NRW werden.

Die NRW-CDU steht mit dem Rücken an der Wand, sie steckt in einer Zwickmühle: Einerseits darf sie den Fehler der Bundes-CDU, Zeit mit personellen Querelen zu vertändeln, nicht wiederholen. Andererseits darf eine schnelle personelle Entscheidung nicht dazu führen, dass sich Teile der Partei übergangen fühlen. Dann wäre ein Mobilisierungsproblem an der Basis programmiert. Den Landtagwahlkampf wird die NRW-CDU aber nur bestehen, wenn sie geschlossen hinter dem Spitzenkandidaten oder der Spitzenkandidatin steht.

Kutschaty hat glänzende Chancen

Die SPD kann nun beflügelt in den Wahlkampf ziehen. Parteichef Thomas Kutschaty hat beste Chancen, der nächste Ministerpräsident zu werden. Die SPD liegt in ihrem einstigen Stammland wieder klar vor der CDU. Möglicherweise reicht es sogar zu einer Neuauflage von Rot-Grün.

Grünes Spitzenpersonal für Berlin

Die Grünen in NRW hatten bislang absichtsvoll auf eine Entscheidung über die Spitzenkandidatur verzichtet, weil nicht klar war, ob die Partei in Berlin regieren oder auf der Oppositionsbank sitzen würde. Letzteres ist nun auszuschließen, im Bund werden wohl bald viele attraktive Posten zu vergeben sein. Damit dürfte nun auch klar sein, dass die nächste Spitzenkandidatin aus NRW kommt. Ob die Nominierung ohne Gerangel gelingt, bleibt abzuwarten: Mit Parteichefin Mona Neubaur und den Fraktionsvorsitzenden Josefine Paul und Verena Schäffer stehen gleich drei Bewerberinnen für den Spitzenposten zur Auswahl.