Heimat-CheckKürten hat nicht nur eine gute Infrastruktur, sondern auch viel Natur
Kürten – Besucher, die nach Kürten kommen, sind fasziniert von der Weite der bergischen Landschaft. Diese Natur habe man ja nicht erwartet, so nah an der Millionenstadt Köln. Grüne Hügel gibt es, Täler mit viel Natur, gurgelnde Bäche wie die Olpe, die Sülz und die Dürsch und in jedem größeren Dorf ein Kirchlein. Nicht anders sieht es auch im Allgäu aus. Kürten ist die grüne Gemeinde im Herzen des Bergischen Landes, mit vielen naturbelassenen Wanderwegen und unverfälschten Landschaften. Kühe auf der Weide und Pferde auf der Koppel sehen die Kürtener täglich. Dabei ist die städtische Rheinschiene tatsächlich näher als man vermuten könnte: Dazwischen liegt nur Bergisch Gladbach.
Mit Bus und Bahn (ab Bergisch Gladbach) gelangt man zwar in 58 Minuten vom Rathaus in Kürten zum Hauptbahnhof Köln (sofern die Übergänge passen). Vielen Kürtenern ist das aber zu lang: Sie fahren lieber mit dem eigenen Pkw zur Arbeit in die Stadt. Eine bessere ÖPNV-Anbindung (Schnellbus, Stadtbahn, Seilbahn oder S-Bahn) ist eines der Zukunftsthemen.
In Kürten bewegt sich vieles
Prägend sind in Kürten die Dörfer und Weiler. Entlang der Verkehrsachsen sind in den vergangenen Jahrzehnten Hauptorte wie Bechen, Olpe, Dürscheid, Biesfeld und das namensgebende Kürten kräftig gewachsen. Eichhof, Sülze, Weiden, Blissenbach und Spitze: Auch in den Ortslagen „in zweiter Reihe“ bewegt sich vieles. Neue Baugebiete locken zunehmend die Städter aufs Land.
Jüngste Beispiele sind starke Nachfragen nach Bauplätzen für die Baugebiete am Winterberg in Dürscheid, in Kürten und in Biesfeld. Je näher an Köln, um so stärker ist die Nachfrage und um so teurer die Immobilie. Die Gemeinde wächst und wird in allernächster Zeit die Schwelle von 20 000 Einwohnern überschreiten. Zwischen Verdichtung, der Ausweisung neuer Bauflächen und dem Erhalt des ländlichen Charakters wollen die Kürtener eine Balance finden.
Austausch untereinander eng, Absprachen intensiv
Ein klassischer Hauptort fehlt der Gemeinde, ein Manko seit der Kommunalreform 1975. Damals kam Dürscheid von Bensberg hinzu, Wipperfeld fiel an Wipperfürth. Und aus den fünf bestehenden Zivilgemeinden bestimmte die Landesregierung Kürten (und nicht Bechen oder Biesfeld) zum Hauptort. Kürten-Ort ist zwar das Funktionszentrum mit Verwaltung und der Gesamtschule als einzigem weiterführenden Bildungsangebot. Das Eigenleben der anderen Dörfer ist aber stark, und ein wirkliches Miteinander hat sich erst in jüngster Zeit ergeben.
Die Leitbild-Beratungen eröffneten vor etwa 15 Jahren auch für den Gemeinsinn neue Perspektiven, gepflegt insbesondere in den entstandenen Interessengemeinschaften. In den IGs wird der Blick über den Tellerrand des Dorfes gepflegt. Der Austausch untereinander ist eng, die Absprachen mit der Verwaltung intensiv. Als Ratgeber spielen die IGs für Verwaltung und Politik eine bedeutende Rolle. Ihr Wort hat Gewicht. Das Kürtener Vereinsfest, Symbol der Zusammenhalts, harrt allerdings der Neuauflage.
Zweitgrößtes Trinkwasserreservoir Deutschlands
Kürten wird von vielen Dingen geprägt. Über 100 Wegekreuze stehen am Wegesrand und erinnern an die Frömmigkeit, die über Generationen gepflegt wird. Sechs Kapellen, in Olpe, in Spitze, Bechen, Weiden, Biesfeld und in Biesenbach, belegen, dass schon in frühen Jahren Zeugnisse des Glaubens existiert haben. Fachwerkhäuser und alte Hofanlagen gibt es noch, hier und da scheint die Zeit still zu stehen. Wanderwege führen auf verschlungenen Pfaden von Dorf zu Dorf. Der Tourismusverband Das Bergische hat als Rundwanderweg den Mühlenweg eingerichtet, in Olpe gibt es den Denkmalweg, in Delling den kleinen Reformationsweg. Die Große Dhünn-Talsperre im Norden von Kürten ist das zweitgrößte Trinkwasserreservoir Deutschlands.
Das Freizeitbad Splash besteht seit 25 Jahren und bietet Schwimmerbahnen und Freizeitbecken mit Sprudlern. Fast in Sichtweite gibt es den Golfplatz des Golfclubs Kürten, der über eine in die Landschaft eingebettete 18-Loch-Anlage verfügt. Sportplätze gibt es in jedem der größeren Orte, auch mehrere Tennisanlagen, stets mit viel Engagement von den Vereinsmitgliedern gepflegt. Auf allen Fußballplätzen ist aus Asche grün geworden, auf Kunstrasen und Naturbelag rollt der Ball.
Familien leben in Kürten angenehm
Schützenfeste und Kirmessen in jedem Kirchdorf prägen das Gemeinwesen. Oft gibt es Festaktivitäten über mehrere Tage. Musikvereine und Chöre bieten neben ihrem Probentreffen regelmäßig Konzerte an. Mit den Sommerkonzerten St. Marien in Dürscheid und den Stockhausen-Kursen für Musik gibt es zwei Konzertreihen, die weit über die Gemeinde bekannt sind. Komponist Karlheinz Stockhausen lebte über 40 Jahre in Kürten und schuf hier sein kompositorisches Werk. Ihm zum Andenken nennt sich die Kommune „Stockhausen-Gemeinde“.
Infrastruktur wie Kindergärten und Grundschulen machen das Leben in jedem Hauptort angenehm für Familien. Die Gesamtschule steht vor Ausbau und Sanierung. Einkaufsmöglichkeiten, auch große Märkte, sind in den Ortslagen entstanden und werden teils in nächster Zeit erweitert. Dörfer der kurzen Wege gibt es in Kürten, wiewohl es aus den Randlagen auch beschwerlich sein kann, zum Einkaufen zu gelangen. Hier hilft der Bürgerbusverein mit seinen Fahrten nach Bestellung aus.
Soziale Aktivitäten gibt es in Kürten viele: In Dürscheid ist mit dem Tafelhaus ein soziales Zentrum entstanden, Radpool in Bechen und Kleiderkammer in Kürten ergänzen. Die Initiative Fluchtpunkt bündelt mit weit über 100 Ehrenamtlern gemeinsam mit der Gemeinde die Hilfeangebote für die nach Kürten gekommenen Migranten und Kriegsflüchtlinge. Sie sollen sich angekommen und angenommen fühlen in der grünen Gemeinde im Bergischen.