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„Betroffenheit und Fassungslosigkeit“Leichen am Rodder Maar verbrannt – Eifel-Gemeinde unter Schock

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Vor allem „das Ausmaß der Tat“ sorgt in der kleinen Gemeinde für Bestürzung, erklärt der Ortsbürgermeister.

Nach dem Fund zweier Leichen am Rodder Maar in der Eifel herrscht Fassungslosigkeit in der kleinen Gemeinde Niederdürenbach. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Gewaltverbrechen aus. Beide Toten wiesen demnach „schwerste multiple Verletzungen“ auf. Zudem seien sie in einem Behältnis zum Fundort gebracht und verbrannt worden.

Bürgermeister von Niederdürenbach vom Ausmaß der Tat erschüttert

Der Schock bei den Menschen sitzt tief. „Es herrscht große Betroffenheit und Fassungslosigkeit“, sagte Ortsbürgermeister Sebastian Schmitt gegenüber „Blick aktuell“. „Vor allem, wenn man sich das Ausmaß der Tat vor Augen führt.“

Dennoch sei es nun wichtig, Vertrauen in die Ermittlungsbehörden zu haben, so Schmitt weiter. Viele Menschen seien aber verunsichert, auch über die Grenzen der Ortsgemeinde hinaus.

Das Rodder Maar rund um den idyllisch gelegenen Meteoriten-See in der Eifel in Rheinland-Pfalz ist ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger, Wanderer und Freizeitsportler. Das Gebiet um den Fundort wurde inzwischen wieder freigegeben, doch bei vielen Menschen überwiegt derzeit noch die Bestürzung und es ist deutlich weniger los, als üblich.

Gewaltverbrechen am Rodder Maar – Männer kamen vermutlich nicht aus der Region

Die Identität der beiden Toten ist unterdessen weiterhin noch nicht geklärt. Die medizinischen Untersuchungen gestalteten sich aufwendig, die Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, hieß es von der Staatsanwaltschaft.

Die Ermittler gingen jedoch davon aus, dass die beiden getöteten Männer nicht aus der Region am Rodder Maar im Kreis Ahrweiler kamen. Die Unbekannten sollen an einem anderen Ort getötet und dann an den See gebracht worden sein. Aber ob Erkenntnisse vorlagen, wo genau das Gewaltverbrechen stattgefunden haben soll, darüber äußerte sich die Staatsanwaltschaft bislang noch nicht – auch aus ermittlungstaktischen Gründen.

Eifel-Gemeinde nach Leichenfund am Rodder Maar unter Schock

Die Vermutung deckt sich offenbar mit Eindrücken aus der Nachbarschaft. „Es wird niemand vermisst. Und das wäre ja sicherlich der Fall, wenn zwei Männer hier seit Sonntag vermisst werden würden“, erklärt ein Reporter vom SWR, der in Niederdürenbach mit Anwohnern gesprochen hat. „Das wäre aufgefallen. Und die Leute kennen sich hier untereinander, denn das ist eine ländliche Region hier. Dann wäre das sicherlich aufgefallen, wenn die Männer von hier kommen würden.“

Spaziergänger hatten die Leichen am Sonntagmorgen (20. Oktober) am Ende einer Forststraße entdeckt, in unmittelbarer Nähe zum Rodder-Maar-See. Eine Rauchsäule hatte für Aufmerksamkeit gesorgt, Zeugen verständigten die Polizei.

Schädel eingeschlagen, gewürgt und stranguliert – und in Kisten verbrannt

Zunächst hielten sich die Ermittlungsbehörden bedeckt zu dem Fund. Inzwischen wurde bekanntgegeben, dass es sich bei den Leichen um zwei Männer handelt, die bislang noch nicht weiter identifiziert werden konnten.

Die Personen seien vermutlich an einem anderen Ort getötet worden. Insbesondere Verletzungen im Schädelbereich und am Hals sollen auf „massive Gewalteinwirkung“ hinweisen, so die Staatsanwaltschaft am Dienstag (22. Oktober). Aussagen, die darauf schließen lassen, dass auf die Opfer eingeschlagen und sie gewürgt und stranguliert wurden.

In einem nicht näher definierten „Behältnis“, vermutlich handelte es sich um eine Holzkiste, wurden die Leichen dann zum Rodder Maar gebracht, wo der oder die Täter sie dann in Brand steckten.