Unsere Stadt im Heimat-CheckLEV will leben
- Leverkusen ist jung: Die Stadt geht auf die 90 zu.
- Das Leben in der Stadt ist von der Suche nach Identität geprägt.
- Im Heimat-Check nehmen wir das große ganze und seine Details unter die Lupe: Wie entwickelt sich Leverkusen, wie das Lebensgefühl?
- Sehen Sie in unserer interaktiven karte, wie unsere Leser im Heimat-Check abgestimmt haben.
Leverkusen – Andere Städte können auf eine zweitausendjährige oder längere Geschichte zurückblicken. Leverkusen wird 2020 gerade erst 90 Jahre alt. 1930 wurde diese Stadt am großen Chemiewerk und am Rhein aus jenen Dörfern zusammengeschlossen, die heute zu Stadtteilen angewachsen sind.
Manche Orte gab es damals noch gar nicht, wie Alkenrath, Mathildenhof, Steinbüchel, die als Siedlungen in der Nachkriegszeit aufs freie Feld gebaut wurden. Was dabei nicht passte, wurde passend gemacht, auch die Dhünn kurz vor der Rheinmündung umgeleitet in die Wupper. Zwei Autobahnen wurden gebaut, die heute einmal über Felder führten und mitten in der Stadt liegen. Stadtteile wie Manfort kamen unter die Räder.
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Die Ungleichgewichte zwischen den einzelnen Stadtteilen und Wohnquartieren – da ist Leverkusen einmal nicht ganz anders als andere Städte – waren und sind groß. Wiesdorf musste zu einer Stadtmitte entwickelt werden und bekam in den 60er- und 70er Jahren eine „City“ nach damaligem Zeitgeist mit reichlich Beton verpasst, die bis heute längst zu einem Problemfall geworden ist.
Auch die teilweise Erneuerung durch die Rathaus-Galerie hat wenig geändert. Ein großes Problem für die weitere Stadtentwicklung.
Bahnhofsquartier wird Dreh- und Angelpunkt der Entwicklung Opladens
Die frühere Kreis- und Beamtenstadt Opladen hat viel von ihrer einstigen Beschaulichkeit eingebüßt. Die Schließung des Bahn-Ausbesserungswerkes war ein weiterer Schicksalsschlag, der sich allmählich aber zu einer großen Chance entwickelt.
Mit der Neuen Bahnstadt entsteht Opladen in Teilen neu, wird sich in den kommenden Jahren das Gesicht der einwohnerstärksten Stadtteils stark verändern, wenn die Technische Hochschule einzieht und das Bahnhofsquartier zu einem Dreh- und Angelpunkt wird.
In vielen weiteren Stadtteilen ist in den vergangenen Jahren die Wohnbebauung verdichtet worden, sind Freiflächen verschwunden.
So unterschiedlich die Stadtteile sind, so verschieden sind auch die Bewertungen unserer Leserinnen und Leser in der Online-Umfrage des „Heimat-Check“ ausgefallen.
Die beste Bewertung bekam da Bergisch Neukirchen, ohnehin eine bevorzugte Wohnlage, wo Sauberkeit, Kinderfreundlichkeit und Parkmöglichkeiten punkteten, mangelnde Einkaufsmöglichkeiten aber negativ angekreidet wurden. Heimatverbundenheit wurde besonders von Bewohnern von Steinbüchel festgestellt, mangelndes Gemeinschaftsgefühl hingegen in Lützenkirchen empfunden.
Sauberkeit in Wiesdorf negativ bewertet
Eine herausragend schlechte Note gab es für die mangelhafte Sauberkeit in Wiesdorf, wo allein die Einkaufsmöglichkeiten besser als befriedigend beurteilt worden sind.
In unserer Serie „Heimat-Check“ schauen wir genauer hin, was die Leverkusener an ihren Stadtteilen lieben oder kritisieren, untersuchen die Eigenarten der Stadtteile und erforschen das Lebensgefühl ihrer Bewohner.
Mehr als ein Vorort von Köln
Denn immer noch sind die Leverkusener vor allem Einwohner ihres jeweiligen Viertels, Quartiers, Stadtteils und pochen zugleich darauf, dass ihre Heimatstadt mehr ist als ein Vorort von Köln.
Dazu hat der Sport viel beigetragen, der Weltruf des Chemiekonzerns und seiner Ausgründungen, aber in den vergangenen Jahrzehnten auch die Kultur, die sich hier ein eigenes Selbstbewusstsein erarbeitet hat.