Alles sah danach aus, dass Jonathan Tah und Bayer 04 sich trennen werden. Jetzt könnte er doch bleiben.
Bleibt Jonathan Tah doch bei Bayer 04?Jonathan Tah doch bei Bayer 04?
In der Rückrunde haben sie bei Bayer 04 wohl die bisher beste Version von Jonathan Tah erleben dürfen. Der Lohn: Der Spieler steht in der Elf der Saison der Europa League. „Er steht da zu Recht“, sagt Bayer-04-Geschäftsführer Simon Rolfes, „er hat eine sehr gute Saison gespielt – besonders in der Rückserie. Und er hat vor allem auch eine wichtige Rolle eingenommen in Spielen, in denen es bei uns nicht so gelaufen ist.“
Es erscheint nach diesem Lob umso ärgerlicher, dass Tah, der 2015 vom HSV kam, in der kommenden Saison womöglich nicht mehr das Trikot mit dem Bayer-Kreuz auf der Brust tragen wird. Allerdings: Vor Wochen stand ein Abschied nahezu fest, jetzt klingt das schon wieder anders.
Die Vertragssituation ist klar. „Jona hatte immer das Ziel, mal in der Premier League zu spielen“, erklärt Rolfes. „Das war dann auch Bestandteil der Vertragsgespräche. Wir haben versucht, eine Lösung zu finden, die für beide Seiten interessant ist. Und die haben wir gefunden.“ Die Lösung war eine Ausstiegsklausel in einem Kontrakt, der bis 2025 läuft. Dem Vernehmen nach soll sie bei knapp unter 20 Millionen Euro liegen. Es gibt aber auch ein Ablaufdatum, das Anfang Juli liegen soll.
Bis Dienstagnachmittag ist jedenfalls noch kein Verein an die Leverkusener Verantwortlichen herangetreten, um von der Klausel Gebrauch zu machen, verrät der Geschäftsführer. Rolfes hat auch bereits Gespräche mit Tah geführt, wie es weitergehen könnte, sollte das Ablaufdatum verstreichen: „Es kann passieren, dass er bleibt. Er ist ein wichtiger Spieler und hat sich noch einmal weiterentwickelt. Bei solch einer vertraglichen Konstellation kann es aber auch in drei Tagen schon wieder anders aussehen. Das geht manchmal ganz schnell. Aber Jona weiß schon zu schätzen, was er sich hier erarbeitet und welche Position er hat. Also warten wir es einfach ab.“
Es ist zudem nicht ausgeschlossen, dass auch nach Ablauf der Klausel Vereine Interesse zeigen. „Dann ist es aber in unserer Hand, zu verhandeln. Dann können wir entscheiden, ob wir es machen oder nicht“, sagt Rolfes, der schon Alternativen im Sinn hat, sollte der Innenverteidiger gehen: „Man muss immer vorbereitet sein – besonders bei so einer Konstellation.“