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20. Burscheider StadtlaufOhne viel Training gewonnen

Lesezeit 3 Minuten
Stadtlauf 01 3km

Unter Anfeuerungsrufen gingen beim Burscheider Stadtlauf  600 Läufer auf die Strecke – hier über drei Kilometer.

Burscheid – „Auf die Plätze! Fertig! Los!“ – und Burscheid läuft. Wohl über 600 Athletinnen und Athleten sind es mit allen Nachmeldungen, die beim 20. Burscheider Stadtlauf an den Start gehen. „Das ist Rekord“, so Bodo Jakob stolz. Der Vorsitzende des Stadtsportverbandes freute sich, dass das Ereignis nach der Corona-Pause so erfolgreich zurückgekehrt ist.

Denn es ginge um mehr als nur den Sport, so Jakob: Es ist ein Lauf des schönen Wetters – ja ein Lauf der guten Laune. „Für mindestens die nächsten 18 Jahre bleibt das auch so“, wünscht sich Bürgermeister Dirk Runge. Die Schiefersteinfassade der Bücherei und die anderen bergischen Kleinstadthäuschen strahlen dazu mindestens so im Sonnenlicht wie die vielen glücklichen Gesichter hier.

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Bürgermeister Dirk Runge auf dem „Besen-Rad“.

Aus vielen der umliegenden Ortschaften sind nicht nur Sportlerinnen und Sportler angereist, sondern auch jede Menge Zuschauende, die die Laufenden tatkräftig anfeuern. Einige rennen sogar neben der Strecke ein Stück zur Motivation mit. Und egal ob jemand als Erstes oder Letztes die Zielgerade quert – für alle wird laut gejubelt und gibt es tosenden Applaus.

Keiner blieb zurück

Bürgermeister Runge radelte mit dem „Besenfahrrad“ hinter den Schlusslichtern her und „kehrt“ diese so ins Ziel – hier bleibe niemand auf der Strecke, es gehe um das Gemeinschaftserlebnis im Sport.

Stadtlauf 3k Kornel Attila Dobos

Kornel Attila Dobos von der Sekundarschule Leichlingen am Ziel des Jedermannlaufs.

36 Streckenposten in orangen Warnwesten sorgten dafür, dass niemand von der Strecke abkommt, wie dies bei der großen Panne im Jahr 2012 passiert war. Diesen Sonntag absolvierten alle Läuferinnen und Läufer erfolgreich die vom Deutschen Leichtathletik Verband (DLV) amtlich vermessene Strecke über den Panorama-Weg. „Die zwei in den Boden geschlagenen Nägel belegen: Das sind exakt 10 000 Meter“, erklärte Jakob, „die Laufzeiten dieses offiziellen Straßenlaufs können also in die DLV-Bestenliste aufgenommen werden.“

Schnellste weibliche Läuferin war die Leichlingerin Ricarda Rüßmann, sie belegte damit den 21. Platz im männerdominierten Hauptlauf. 34:14,2 Minuten war die Bestzeit von Chris Zimmermann vom Tri Club Wuppertal. Mit gutem Abstand zu den anderen Laufenden und überglücklich lief er als erster verschmitzt ins Ziel ein.

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Startschuss für die Zehn-Kilometer-Strecke.

Neben dem Hauptlauf stößt immer besonders der „Jedermannlauf“ auf großen Zuspruch. Als Erster ins Ziel kam hier Kornel Attila Dobos, der für das Team der Sekundarschule Leichlingen an den Start gegangen ist und die 3000 Meter in 11:50,9 Minuten abriss. Groß vorbereitet habe er sich darauf nicht: „Das war zum Spaß.“ Bei diesen trockenen, milden Temperaturen und angenehmem Sonnenschein laufe es sich ideal.

Pauline Schmitz ist die erste Dame, sie schießt nach 13:09,2 Minuten über die Ziellinie auf dem Marktplatz. Gewertet wird aber nach Altersklassen, so gibt es viele erste Plätze.

438 Grundschulinder

Am Nachmittag folgten die Grundschul-Läufe, für die sich 438 Kinder angemeldet haben. „Das sind so viele, dass wir Jungs und Mädchen getrennt starten lassen mussten“, so Jakob. Auf Wunsch der Lehrkräfte werde im Sinne des Infektionsschutzes darauf geachtet, verschiedene Klassen und Schulen nicht zu durchmischen, auch wenn die gesamte Veranstaltung an der frischen Luft stattfindet. Der Sportverband dankte den Lehrerinnen und Lehrern für ihr Engagement, die Kinder auf den Lauf vorzubereiten und die Startnummern zu organisieren.

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Ein paar Schüler traten sogar vormittags im 1000-Meter-Jugendlauf an. Der zwölfjährige Bastian Hübner trainiert bei der Burscheider Turngemeinschaft (BTG) und nahm seine Urkunde für 3:42,1 Minuten von Bürgermeister Runge entgegen. Das schnellste Mädchen war die 13-jährige Lara Spitzbart vom Dabringhausener Turnverein, mit einer Zeit von knapp über vier Minuten. Aber auch hier gibt es keine Gesamtwertung, sondern Sieger nach Jahrgängen.

Alle Teenager wirkten sehr überrascht über ihre Erfolge: „Ich hab nur jeden Freitag ein bisschen Leichtathletik gemacht – ich werde jetzt auf jeden Fall häufiger laufen gehen.“ Das freut natürlich den Vorsitzenden des Stadtsportverbandes: „Das ist eine große Freude, dass der Bewegungsdrang im Freien bei der Jugend zurückkehrt.“