Schon jetzt ist klar, dass es sich um eine der ambitioniertesten Veranstaltungen handeln wird, die es zuletzt in der Stadt gab.
Open AirDie Big Band der Bundeswehr kommt mit allem Drum und Dran nach Burscheid
Es ist eine der ambitioniertesten Veranstaltungen, die es in den vergangenen Jahren in Burscheid gab – was schon daran zu sehen ist, dass es noch keinen Ort gibt, an dem die Big Band der Bundeswehr am Dienstag, 4. Juni, um 20 Uhr unter freiem Bergischen Himmel auftreten wird. „Das ist eben eine logistische Herausforderung“, sagt Charlotte Schauerte vom Orchesterverein Hilgen (OVH), der den Menschen in Burscheid das Gastspiel dieser national wie international renommierten Truppe quasi erst ermöglicht. Schließlich ist der Leiter des OVH, Timor Oliver Chadik, auch der Chef der Big Band. „Da lag es nahe, irgendwann einmal so ein Konzert auf die Beine zu stellen.“
Wobei das mit dem Auf-die-Beine-Stellen zu lapidar klingt, denn: Die Big Band rückt mit einem Team aus 70 Männern und Frauen an – 25 von ihnen Musikerinnen und Musiker, der Rest kümmert sich ums Drumherum. Und die kommen mit mehreren Bussen und einen Sattelschlepper, der eine sogenannte Trailer-Bühne transportiert: Die lässt sich vor Ort ausklappen auf eine Größe von 18 Metern Breite, zehn Metern Höhe und zwölf Metern Tiefe. Start des Aufbaus ist um 7.30 Uhr morgens am Konzerttag. Abgebaut ist alles gegen vier Uhr nachts, wie Johannes M. Langendorf, Stabshauptmann und Tourmanager, erklärt. Und mittendrin, von 20 bis 22 Uhr, gibt es: Musik. Das Wichtigste.
Das Live-Set umfasse keine Pause, dafür aber „zwei Stunden lang ein erstklassiges Programm aus Jazz, Swing, Rock und Pop“, wie Langendorf betont. Ganz so, wie es der damalige Verteidigungsminister und Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt seinerzeit mit der Gründung der Big Band auch beabsichtigt habe: „Er wollte eine Musikgruppe in der Bundeswehr, die junge und moderne Stücke spielt“, sagt der Tourchef. Insofern „wird es vieles geben – aber ganz sicher keinen Marsch.“ Wer so etwas erwarte, werde definitiv enttäuscht.
Apropos „erwarten“: Langendorf und die Mitglieder des OVH um dessen Vorsitzende Martin Mudlaff und Richard Kretzer, die jüngst bei der Begehung mehrerer potenzieller Konzertorte mit von der Partie waren, rechnen mit bis zu 3000 Zuschauenden. Das ist vierstellig. „Und das ist für die Big Band normal“, sagt Langendorf. Zumal bei Open Airs wie in Burscheid. Drüber hinaus stehen in den Herbst- und Wintermonaten Hallenkonzerte auf dem Programm. Und offizielle Auftritte bei Regierungsterminen wie dem Bundespresseball oder Empfängen in aller Welt.
Wann der Ort des Konzertes verkündet wird, steht zwar noch nicht fest. „Es geht darum, die Situation in Sachen Stromversorgung, Wasserversorgung, Fluchtwegen und dergleichen zu klären“, sagt Langendorf. „Das dauert und braucht nunmal Zeit.“ Fest steht aber: Das Konzert findet statt. Es wird ein Stehkonzert. Und: Es wird keinen Eintritt kosten. Vielmehr wird es am Ende ein Benefizkonzert sein, beim dem Geld für die Jugendarbeit des OVH gesammelt wird.