Burscheid – Vor einem Jahr wurde Annika Wiertz unerwartet zur „Elfenbeauftragten“. Als Mitarbeiterin der Öffentlichkeitsarbeit beim Automobilzulieferer Adient betreut sie die Aktion Weihnachtswunschbaum. Und der Wunsch eines kleinen Mädchens hatte sich als besonders schwer erfüllbar erwiesen. Das Kind wünschte sich eine Elfenfigur eines bekannten Spielzeugherstellers. Denn das Figürchen war schon lange aus dem Sortiment verschwunden.

„Wahrscheinlich hatte sie einen alten Katalog. Wir haben telefoniert und zu mehreren Kollegen überlegt, was wir tun können“, so Wiertz. Bei E-Bay wurden sie fündig und erhielten eine Elfe in bestem Zustand. Der Wunsch konnte erfüllt werden. Insgesamt sind es 5320 Wünsche, die die Firma Adient, vormals Johnson Controls, und die Stadt seit 2007 erfüllen konnten. Die Aktion geht in die 13. Runde, und Bürgermeister Stefan Caplan rechnet mit rund 500 Wünschen, die Kinder und Senioren in schwierigen Lebenssituationen in diesem Jahr formulieren.

Die Kirchen, die Tafel, der Kinderschutzbund, das Altenzentrum Luchtenberg-Richartz-Haus, Diakonie, die Beratungsstelle Frauen-Zimmer sowie der Seniorenbeirat nehmen Kontakt mit den Zielgruppen auf, kurz vor Weihnachten erhält jeder sein Geschenk. Edelgard Reininghaus aus dem Bürgermeisterbüro sorgt dafür, dass die Päckchen ankommen, manchmal noch in letzter Minute. Dann zum Beispiel, wenn jemand eine Karte vom Baum im Rathaus oder dem Foyer von Adient gepflückt hat, aber nichts besorgte und abgab. „Das kann immer wieder vorkommen. Ein plötzlicher Krankenhausaufenthalt kann zum Beispiel die Ursache sein, sagt Caplan.“ Rund 20 Euro, für Kinder bis zu 25 Euro darf ein Geschenk kosten.

„Die Senioren sind in der Regel etwas bescheidener“, weiß Helga Coen, Vorsitzende des neuen Seniorenbeirats. Der Beirat hat bereits die Hausbesuche bei 43 armen Senioren gemacht. Es waren bewegende Momente, auch Tränen flossen. Diese menschliche Nähe mache die Aktion aus. Und Dagmar Zimmer, Vorsitzende der Tafel weiß: „Weihnachten rücken die Burscheider noch enger zusammen.“ Die Organisatoren bitten darum, die Päckchen bis spätestens Donnerstag, 12. Dezember, im Rathaus oder an der Rezeption des Adient-Hauptgebäudes abzugeben.