AboAbonnieren

Zehnter GeburtstagVorweihnachtlicher Markt in der Lambertsmühle hat seine Bestimmung gefunden

Lesezeit 3 Minuten
Klaus Klasen stellte seine Nisthilfen in der Mühle aus.

Klaus Klasen stellte seine Nisthilfen in der Mühle aus.

Zum zehnten Mal konnten Besucher Kunsthandwerk in der Lambertsmühle bestaunen.

Seit Jahren ist in der Region bekannt: Wer es heimisch, regional und liebevoll mag, setzt auf den vorweihnachtlichen Markt in der Burscheider Lambertsmühle. Traditionell am Samstag vor Christkönig ist es wieder so weit: Kunsthandwerker aus der Umgebung stellen in der ehemaligen Mühle aus. Dabei hat der Förderverein der Mühle für eine Auswahl aus Stammausstellenden und neuen Ständen gesorgt. Wie auch schon in den vergangenen Jahren können die Besucherinnen und Besucher handgemachte Pralinen aus Odenthal probieren oder sich von der Keramikkunst aus Pattscheid überzeugen.

Neue Ausstellende hätten ebenfalls großes Interesse gezeigt, betont Beate Letzner vom Förderverein der Lambertsmühle. „Die wollen schon gerne kommen, aber es ist schwierig, sie hier unterzubekommen“, so Letzner. Naturgartengestalter Klaus Klasen ist einer der wenigen neuen Gesichter auf dem vorweihnachtlichen Markt. Er flechtet heimische Natur kunstvoll und bietet so Insekten und Vogelarten einen Unterschlupf beziehungsweise eine Nisthilfe. Seine Weidenflechtkunst hat er in der Mahlstube um den Mühlstein drapiert.

Auch Kinder konnten aktiv werden und Vogelhäuschen bauen.

Auch Kinder konnten aktiv werden und Vogelhäuschen bauen.

Dabei scheint diese Dosis Kunst gemischt mit Pragmatik bei einigen einen Nerv zu treffen. Klaus Klasen weiß aber: „Nur zehn Prozent der Leute interessieren sich dafür. Es ist eben ein Luxusprodukt, das man nicht unbedingt braucht.“ Für den Umsatz lohne es sich also nicht, den Stand zu betreiben. Vielmehr ging es ihm um etwas anderes: „Ich möchte den Menschen die Natur nahe bringen“, sagt er. So wie Klasen geht es auch den anderen Ausstellenden. Sie brennen für ihr Handwerk und möchten ihre Leidenschaft gerne präsentieren.

Diese andere Motivierung des Marktes fällt auch den Besucherinnen und Besuchern auf. Der Markt hier sei nicht so rummelig und kommerziell wie andere, hier ist Herz dabei, sagt eine Familie aus Bergisch Gladbach. Der achtjährige Sohn Levi hält stolz ein Vogelhaus in der Hand – das hat er selbst gebaut, denn in der Schmiede bietet der Förderverein den Kindern an, selbst als Schreiner aktiv zu werden. Der Andrang ist groß. Das Selbst-aktiv-werden ist auch der Grund, warum Levi von dem Markt begeistert ist. „Man kann was selbst bauen, das ist cool“, sagt er.

Burscheid: Das ist für die Zukunft des vorweihnachtlichen Markts geplant

Auch eine andere Familie aus Burscheid freut sich, dass der Markt sowohl auf Kinder als auch auf Erwachsene ausgerichtet ist. Die gemütliche Atmosphäre gefalle ihnen besonders gut. „Hier ist es persönlicher und die Lambertsmühle hat ihren eigenen Charme. Man spürt diesen traditionellen Charakter und den starken Bezug zum Bergischen Land“, sagen sie.

So zufrieden wie die Besucherinnen und Besucher ist auch Beate Letzner. „Das ist einer unserer größten Tage, die wir gehabt haben – die Temperaturen passen aber auch sehr gut zu unserem Glühwein“, freut sie sich. Zum zehnten Mal präsentiert die Lambertsmühle den vorweihnachtlichen Markt in diesem Jahr. Zum runden Geburtstag gibt es allerdings keine speziellen Angebote. „Ich finde, wir sind hier gut aufgestellt und das ist schwer, das Jahr für Jahr zu toppen und das wollen wir auch gar nicht“, sagt sie. Und so können sich die Besucherinnen und Besucher wohl freuen, auch in den kommenden Jahren in der Lambertsmühle das zu finden, wofür sie steht: traditionelles Handwerk, liebevolle Kunst und gemütliche Stimmung.