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StadtplanungNeuer Anlauf für Lidl in Burscheid-Hilgen

Lesezeit 3 Minuten
An der Ecke Kölner / Witzheldener Straße in Hilgen soll ein Lidl entstehen.

An der Ecke Kölner / Witzheldener Straße in Hilgen soll ein Lidl entstehen.

Der Discounter soll dem Ort nicht nur Lebensmittelversorgung bescheren, sondern auch ein Zentrum. 

Nach acht Jahren unternehmen Burscheids Politiker einen neuen Versuch, im Zentrum von Hilgen einen Lidl-Markt anzusiedeln und dem Ort so auch zu einer Mitte zu verhelfen. Der Bauherr soll nämlich in Hilgen nicht nur eine weitere Filiale errichten, sondern auch Wohnungen bauen. Abgerundet werden soll das alles durch einen Kreisverkehr, in den Kölner und Witzheldener Straße münden. Im Norden grenzt das Gebiet an das Wohngebiet an der Rosendelle, also das frühere Thielgelände, im Osten an die Kölner, im Süden an die Witzheldener Straße.

2017 hatte der Stadtrat schonmal die Voraussetzungen geschaffen, also die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen und eine Änderung des Flächennutzungsplans in Hilgen. Seitdem hat sich in der Praxis nichts getan, dabei wohnt mit Wolf Tiedemann ein hochrangiger Lidl-Manager in Hilgen. Allerdings hat sich der Zuschnitt des Geländes, das überplant werden soll, seit 2017 deutlich verändert. Deshalb hält man es im Rathaus für sinnvoller, das ganze Verfahren neu anzuschieben. Das sieht man auch im Stadtentwicklungsausschuss so. Der schaffte am Donnerstagabend die Voraussetzungen; nächste Woche soll der Stadtrat den Weg endgültig frei machen.

Verwaltung überlässt Lidl die Planung

Das Planungsprocedere gibt die Stadt an den Investor ab. Die Lidl-Immobilientochter wird den Plan machen, natürlich ist sie dabei an die Vorgaben aus dem Rathaus und des Baurechts gebunden. Weil das Projekt mit dem Kreisverkehr und dem Dorfplatz weit mehr ist als bloß ein weiterer Supermarkt, stand es besonders im Fokus. Dass es damit nicht voranging, sorgte immer wieder für Fragen. Erst recht, da sich die Situation an der Kreuzung der Kölner mit der Witzheldener Straße sei 2017 nicht gerade verbessert hat. Das Hotel Heyder ist inzwischen geschlossen, auch sein Umfeld liegt in Teilen brach. Übrig bleibt eine verkehrsumtoste Kreuzung, die nichts von einer Ortsmitte hat.

Umso wichtiger scheint es, „in Hilgen durch die Ansiedlung eines Einzelhandelsstandorts und Herstellung eines Platzes den fehlenden Ortskern zu betonen und einen Treffpunkt für die Hilgener Bevölkerung zu formen“, wie es im Rathaus formuliert wird. Durch die Lidl-Ansiedlung soll neben der Bildung eines Dorfmittelpunkts auch Kaufkraft und Besucher in das Zentrum zurückgeholt und langfristig gebunden werden.

Die Seniorenwohnungen, die Lidl am neuen Platz baut, sollen für die Anwohner „eine gute und schnelle Erreichbarkeit der Nahversorgung“ sichern. Das sei „im Hinblick auf den demographischen Wandel eine sinnvolle Kombination“, heißt es im Rathaus. 

Freilich wird mit der Ansiedlung des Discounters weiterer Verkehr angezogen. Deshalb muss ja auch der neue Kreisel her. Damit nicht auch noch die Nachbarn ins Auto steigen, um ihre Einkäufe zu erledigen, soll es einen Weg von der Neubausiedlung auf dem früheren Thielgelände zum künftigen Lidl geben. Diese Idee werde auch mit dem neuen Bebauungsplanverfahren verfolgt, versprach Burscheids Beigeordneter Marc Baack im Rathaus.