2023 schloss das Vitalbad Burscheid wegen Sanierungsarbeiten. Das angesetzte Eröffnungsdatum hat sich seither immer weiter verschoben.
Sanierungsarbeiten laufenVitalbad Burscheid kann keinen Termin für Wiedereröffnung nennen

Am Nichtschwimmerbecken ist Beton abgeplatzt, sodass sich die Arbeiten verzögern.
Copyright: Violetta Gniß
Ein Jahr Schließung war ursprünglich angesetzt, doch nun verzögert sich die Wiedereröffnung des Vitalbad Burscheid immer weiter. Im August 2023 hatte die Stadt mit der Sanierung des Bades begonnen, doch anderthalb Jahre später stehen immer noch Gummistiefel anstelle von Badeschlappen am Beckenrand. Die Schäden seien größer als zuerst angenommen gewesen, macht Betriebsleiter Karsten Baum bei einer Besichtigung der Baustelle am vergangenen Donnerstag deutlich. „Das konnte man allerdings vorher nicht wissen, sondern erst sehen, als die Bereiche im Untergeschoss freigelegt waren“, so Baum.
2023 hatte das Vitalbad geschlossen, denn es waren einige Sanierungen notwendig. „Die Bewehrung war im Beton angegriffen durch das Eindringen von chloridhaltigem Wasser über den Zeitraum der vergangenen 50 Jahre“, erklärt Baum. Am Anfang seien diese Mängel unsichtbar gewesen, „das merkt man erst, wenn der Beton abplatzt, durch Korrosion“, sagt er. Das Schwimmbad sei, wie viele andere Bäder in Deutschland auch, in den 1970er-Jahren gebaut worden. Die damals verwendeten Materialien hätten keine sichere Dichtung garantieren können.
Vitalbad Burscheid: Schäden waren größer als zuerst angenommen
Aus diesem Grund hofften Betriebsleiter Baum und Geschäftsführer Christian Meuthen, nachdem 2016 klar geworden war, das Bad müsse saniert werden, auf Fördertöpfe von Bund und Land. Diese kamen zustande, das Bewerbungsverfahren habe aber auch seine Zeit gedauert, berichtet Meuthen. Der Fördermittelbescheid kam 2021: Das Vitalbad erhielt 1,8 Millionen Euro. Dann erst konnte das Bad mit der Planung der Bauarbeiten beginnen.

Auch nach anderthalb Jahren ist noch kein Ende der Bauarbeiten in Sicht.
Copyright: Violetta Gniß
Nachdem die Sanierungsarbeiten gestartet waren, häuften sich wohl unvorhergesehene Probleme. Geschäftsführer Christian Meuthen erklärt, zu Beginn der Bauarbeiten hätten sie mit Lieferengpässen aufgrund des Kriegs in der Ukraine und der Coronapandemie zu tun gehabt. „Der Tanker im Suezkanal hat uns auch zu Schaffen gemacht“, ergänzt Baum. Bei den Sanierungsarbeiten fiel auf, dass der Schaden im Untergeschoss des Schwimmbades größer war als zunächst angenommen. Die Betreiber stellten außerdem fest, dass der Brandschutz nicht ausreichend sichergestellt war.
Beim Abschleifen der Betonflächen am Nicht- und Grundschwimmerbecken seien weitere Schäden aufgefallen, auch dort ist die Bewehrung wohl angegriffen. Das kostete weitere Wochen Arbeit, die nicht eingeplant waren. Aus diesem Grund können Meuthen und Baum kein Datum für die Wiedereröffnung mehr nennen. „Nach den ganzen Überraschungen sind wir ein gebranntes Kind, wir nennen keine Termine mehr“, so Meuthen. Wenn Estrich und Fliesen gelegt sind, sei das Ende aber absehbar.
Karsten Baum sagt aber auch: „Wir können nicht absehen, welche Probleme bei den technischen Anlagen noch aufkommen.“ Baum und Meuthen wissen um das Unverständnis der Burscheiderinnen und Burscheider für die Schließung. Der Gast habe vom Sanierungsbedarf nicht viel gesehen. In der Bevölkerung würde außerdem infrage gestellt, ob das Bad überhaupt nochmal öffne. Diese Absicht machen Meuthen und Baum ganz klar deutlich. Nur wann bleibt mittlerweile offen.